Andreas Rothe und Claudia Hartl-Meier
Jahrringuntersuchungen an Bergahorn in Wäldern der Nördlichen Kalkalpen - LWF-aktuell 100
Bisher gibt es kaum wissenschaftliche Untersuchungen, die sich mit der Reaktion des Bergahorns auf die sich ändernden Klimaverhältnisse im Bergwald beschäftigen. Dies liegt u.a. daran, dass Jahrringgrenzen an dem zerstreutporigen hellen Bergahornholz schwer erkennbar sind.
Abbildung: Bergahornbohrkern vor und nach der Anfärbung
mit Astrablau
Im Rahmen des Forschungsprojektes SicAlp und eines anschließenden ST-Projektes haben wir ein Verfahren zur Messung von Bergahornbohrkernen entwickelt und die bisher umfangreichste dendroökologische Untersuchung dieser Baumart in den Nördlichen Kalkalpen durchgeführt. Die Ergebnisse geben Einblick, wie diese wichtige Baumart des Bergmischwaldes auf Klimaveränderungen und Extremjahre reagiert.
Insgesamt wurden fast 200 Bergahornbäume auf 14 Flächen in den bayerischen und österreichischen Nördlichen Kalkalpen an überwiegend südexponierten Karbonatstandorten in drei Höhenstufen (< 800 m, 800–1.000 m, > 1.000 m) beprobt. Dies entspricht denjenigen Standorten aus dem Forschungsprojekt SicAlp, auf denen Bergahorn vorkam.
Da die Jahrringgrenzen des hellen zerstreutporigen Bergahornholzes selbst unter dem Mikroskop nicht klar erkennbar sind, entwickelte die Projektmitarbeiterin ein spezielles Präparationsverfahren. Dazu wurden die Bohrkerne mit Astrablau angefärbt und mit einem Mikrotom angeschnitten, teilweise wurden auch Dünnschnitte angefertigt. Bei den so behandelten Bohrkernen waren die Jahrringe dann gut erkennbar (Abbildung 1). Dennoch gestaltete sich die Messung der Bergahornproben aufgrund der zahlreichen auskeilenden und fehlenden Jahrringe als sehr schwierig und bei vielen Bäumen konnten keine durchgehenden Jahrringkurven, sondern nur Einzelabschnitte synchronisiert werden.
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