Pressemitteilung
Wachsendens Wissen: 150 Jahre Waldforschung in Bayern dauerhaft gesichert

Prof. Dr. Richard Peters (vorne links), Leiter des Lehrstuhls für Tree Growth and Wood Physiology (TGWP) und Dr. Peter Pröbstle (vorne rechts), Präsident der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung. Hinten v.l.n.r: Marie Neufanger, Leonhard Steinacker, Martin Nickel, Dr. Peter Biber, Dr. Hans-Joachim Klemmt (© J. Hiller, LWF)
Vor mehr als 150 Jahren, genauer gesagt mit der Gründung der Forstlichen Versuchsanstalt in den 1860er-Jahren, ließ das damalige Königreich Bayern ein Versuchsflächennetz in den bayerischen Wäldern anlegen. Seitdem wird auf diesen Flächen das Wachstum der Wälder regelmäßig erhoben und erforscht. Der Präsident der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF), Dr. Peter Pröbstle, und der Professor für Tree Growth and Wood Physiology (TGWP) der TU München, Prof. Dr. Richard Peters, haben nun mit einer Vereinbarung die Zukunft des in dieser Form weltweit einmaligen Beobachtungsnetzes sichergestellt. (Freising, 12.08.2025)
Das Flächennetz umfasst aktuell bayernweit 350 ha, aufgeteilt in 157 unterschiedliche Versuchsstandorte mit knapp 1400 Versuchsparzellen. Die älteste, heute noch bestehende Versuchsparzelle ist eine Buchenfläche im Spessart, die seit 1871 betrieben wird. Das Versuchsflächennetz lieferte bereits in der Vergangenheit immer wieder relevante Erkenntnisse für die Forstpraxis zu Wachstumsprozessen im Wald. So konnten zum Beispiel wichtige Zusammenhänge zwischen der Bestandesdichte und dem Holzzuwachs beschrieben werden.
Aber nicht nur alte Flächen werden beobachtet, es findet aktuell auch eine Weiterentwicklung des Flächennetzes statt. So wurde es in den letzten Jahren vor allem um Versuchsflächen mit Mischbeständen ergänzt, aus denen sich wichtige Erkenntnisse zum Wachstum gemischter Wälder im Klimawandel gewinnen lassen.