Pressemitteilung
Rußig ohne Feuer – Vorsicht vor diesen Pilzsporen!

Stamm mit abplatzender Rinde und schwarzem Überzug des freien Holzkörpers (© Nicole Burgdorf, LWF)Zoombild vorhanden

Sporenlager von Cryptostroma cortiale, dem Erreger der Rußrindenkranheit an Bergahorn (© N. Burgdorf, LWF)

Freising, 15.06.2023: Rußig, braun-schwarz, beinahe wie angebrannt, ziehen manche Ahorn-Bäume aktuell die Blicke beim Waldspaziergang auf sich: Die Borke des Berg-Ahorns reißt in Folge eines Pilzbefalls auf und verfärbt sich ungewohnt dunkel. Dies verursachen die Sporen des Pilzes Cryptostroma cortiale, dem Erreger der sogenannten Rußrindenkrankheit.

Die Erkrankung bricht vor allem in geschwächten Ahornbeständen und an frisch gefällten Bäumen aus. Neben dem Bergahorn können auch Feldahorn und Spitzahorn befallen werden. Trockenheit und Hitze der letzten Jahre sind vermutlich der Grund für das häufiger werdende Auftreten der Rußrindenkrankheit. Der Bergahorn hat in Bayern seit 2018 mit dem Pilz zu kämpfen. Experten der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) vermuten, dass sich im Klimawandel auch der Pilz weiter ausbreiten wird.

„In den kommenden Sommermonaten wird die Krankheit auch zunehmend bei bisher gesunden Bäumen auftreten, denn vor allem im Juni und Juli ist die Sporenausbildung des Pilzes besonders hoch“, prognostiziert Dr. Andreas Hahn, Leiter der Abteilung Waldschutz der LWF. Viele Bergahorne tragen den Pilz nämlich bereits seit längerer Zeit in sich, ohne dass es zu einem Ausbruch mit Symptomen der Rußrindenkrankheit kommt. Sind die Sommermonate besonders trocken, kann es bei diesen Ahornen zu einem Ausbruch der Krankheit mit dem typischen rußigen Sporenbelag unter der aufgeplatzten Borke kommen.
Liegender Ahorn-Stamm mit aufgeplatzter Rinde und rußigem Belag darunterZoombild vorhanden

Liegendes Holz mit Sporenlager von Cryptostroma cortiale (© E. Mager, LWF)

Der Erreger der Rußrindenkrankheit ist in Bayern bereits weit verbreitet. Die Eindämmung der Krankheit ist daher nicht möglich. „Wir wollen erforschen, was bei den Bäumen zum Ausbruch der Krankheit führt“, erläutert Waldschutz-Expertin Dr. Nicole Burgdorf (LWF). „Mit diesem Wissen könnten wir allen, die im und mit dem Wald arbeiten, wertvolle Hinweise geben.“

Eines ist jetzt schon klar: Fällung und Abtransportieren von erkrankten Ahornbäumen aus dem Wald sind nicht notwendig. Dennoch sollte sowohl das Holz von erkrankten als auch von gesund wirkenden Bäume aus befallen Beständen nicht weiterverarbeitet werden. Dies schließt auch die Nutzung als Brennholz ein.

Ansprechpartnerin
Dr. Nicole Burgdorf
Tel.: +4981614591505
E-Mail: poststelle@lwf.bayern.de