LWF aktuell 153
Heißenplatte: Satellit dokumentiert Waldbrand
von Christoph Straub

Waldbrand an einem Berghang mit viel dunklem Rauch.Zoombild vorhanden

Abb. 1: Am 7. März 2025 brannte ein Berghang im Bereich der Heißenplatte bei Bayrischzell (© F. Hiemenz)

Ausbleibende Niederschläge und steigende Temperaturen erhöhen auch im Bergwald das Risiko von Bränden. Mithilfe von kostenfrei verfügbaren Satellitenbildern konnte eine verbrannte Fläche im Bereich Schliersee erfasst und analysiert werden.

Am Freitag, 7. März 2025, kam es an einem steilen Berghang im Bereich der Heißenplatte bei Bayrischzell zu einem Flächenbrand. Der Brand ereignete sich im Zuständigkeitsbereich des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Holzkirchen. Da sich der obere Hangbereich aufgrund von dichtem Latschenbewuchs und schwierigem Gelände als unzugänglich erwies, kontaktierte das AELF die Fernerkundungs-Experten der LWF mit der Frage, ob eine Abgrenzung der verbrannten Waldfläche mit aktuellen Satellitenbildern ergänzt werden kann.

Grafiken zeigen die Sentinel-2 Aufnahmen des Waldbrands.Zoombild vorhanden

Abb. 2: Sentinel-2 Aufnahmen zeigen das Ausmaß des Waldbrands. (© LWF)

Die Aufnahmen der Sentinel-2 Satelliten des europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus, lieferten für Montag, 3. März, und Samstag, 8. März, wolkenfreie Bilder. In der Color-Infrarot Darstellung vom 8. März kann die verbrannte Fläche gut erkannt werden (Abbildung 2). Die Satellitenbilder haben eine maximale räumliche Auflösung von 10 m × 10 m, sodass einzelne Bäume nicht differenziert werden können.

Um eine möglichst genaue Abgrenzung der verbrannten Fläche zu erhalten, wurden GPS-Messungen vom AELF Holzkirchen aus dem unteren Hangbereich (violette Linie) mit einer Kartierung im oberen Hangbereich basierend auf dem Satellitenbild (gelbe Linie) kombiniert. Daraus ergab sich eine Brandfläche mit einer Größe von 7,15 ha.
Die Sentinel-2 Satelliten können Spektralbänder im sichtbaren Spektrum sowie im nahen und kurzwelligen Infrarotbereich aufnehmen. Aus dem nahen und kurzwelligen Infrarotbereich lässt sich der Spektralindex „Normalized Burn Ratio (NBR)" berechnen, welcher Unterschiede zwischen verbrannter und nicht verbrannter Vegetation hervorheben kann. Mittels der Differenz der NBR vom 3. und 8. März konnte die Brandintensität visualisiert werden, was zeigte, dass die Latschen im oberen Hangbereich besonders stark betroffen waren.

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Autoren

  • Dr. Christoph Straub