Stand: 09/2024
FAQs zur Lagerung von Holzhackschnitzeln
Die folgenden vom Bayerischen Landesamt für Umwelt und der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft erarbeiteten FAQ liefern Hinweise über die Notwendigkeit und ordnungsgemäße Ausführung von Lagerplätzen für Holzhackschnitzel:
Warum bedarf es der Lagerung von Holzhackschnitzeln?
Fallen Lagerplätze für Holzhackschnitzel in den Regelungsbereich der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV)?
Warum bedarf es besonderer Anforderungen an die Lagerplätze von Holzhackschnitzeln?
Welche technischen Anforderungen sind an Lagerplätze von Holzhackschnitzel zu stellen?
Werden die Holzhackschnitzel jedoch ohne Abdeckung gelagert, muss
Option 2a: der Oberboden erhalten bleiben. Bei Einsatz von Fahrzeugen und Maschinen ist die Zerstörung und Verdichtung des Oberbodens der Lagerplätze und des direkten Randbereichs zu vermeiden.
oder
In wasserwirtschaftlich besonders sensiblen Gebieten, wie beispielsweise in Karstgebieten und Gebieten mit stark klüftigem und durchlässigem Untergrund ohne ausreichende Deckschicht, ist eine Versickerung über den bewachsenen Oberboden nur möglich, wenn das Sickerwasser über mehrere Seiten des Lagerplatzes abfließt bzw. versickert. Dort wird empfohlen die Errichtung des Lagerplatzes wegen der Eigenschaften des Oberbodens mit dem WWA abzustimmen.
Beispielhafter technischer Aufbau eines Holzhackschnitzellagerplatzes
Deckschicht
- Material = 0 – 22 mm gebrochenes natürliches Gestein (alle Fraktionen gleichmäßig verteilt und verdichtet)
- Gefälle = mindestens 3 %
- Mächtigkeit = 3 – 10 cm in verdichtetem Zustand
Trag- und Frostschutzschicht
- Material = 0 – 32 mm oder 0 – 56 mm gebrochenes natürliches Gestein (alle Fraktionen gleichmäßig verteilt und ggf. schichtweise verdichtet)
- Gefälle = mindestens 3 %
- Mächtigkeit = 25 – 50 cm in verdichtetem Zustand
Rohplanum
- natürlich gewachsener Boden
- Wurzelstöcke werden entfernt und der Oberboden abgeschoben
- talseitige Übergangszone des Lagerplatzes zum benachbarten Waldbestand so ausformen, dass oberflächlich abfließendes Niederschlagswasser ungehindert und möglichst breitflächig in belebtem Waldboden versickern kann
- Anlage des Rohplanums mit einem Gefälle von 3 – 5 %
- ggf. Untergrundverbesserung durch Einbringen von groben, natürlichen Gesteinskörnungen ohne Feinanteile (z. B. 80 – 120 mm)
Geotextilien
- der Einbau von Geotextilien kann eine Vermischung des aufgebrachten Materials mit dem Untergrund verhindern
Wie sollen die Holzhackschnitzel aufgeschüttet werden?
Abb. 1: Dachprofilartig aufgeschütteter Holzhackschnitzelhaufen (© Hofmann, LWF)
Wie lange sollen Holzhackschnitzel auf dem Lagerplatz gelagert werden?
Was ist innerhalb von Wasserschutz- und Heilquellenschutzgebieten zu beachten?
- im Fassungsbereich (Zone I) keine,
- in der Engeren Schutzzone (Zone II) abhängig von den hydrogeologischen Gegebenheiten grundsätzlich keine und
- in der Weiteren Schutzzone (Zone III) abhängig von den hydrogeologischen Gegebenheiten grundsätzlich nur vollständig abgedeckte oder überdachte Holzhackschnitzelhaufwerke fachlich vertretbar.
Sind bei akuten forstlichen Kalamitätsereignissen/Risikolagen Ausnahmen möglich?
Was ist in der Nähe von Oberflächengewässern und in Überschwemmungsgebieten zu beachten?
Welche Belange des Naturschutzes sind zu beachten?
Wer sind die Ansprechpartner? Wer ist zuständig?
Kontakt:
Selbsthilfeeinrichtungen für Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer