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Dietger Grosser und Bertram Leder
Das Holz der Vogelbeere - seine Eigenschaften und Verwendung - LWF-Wissen 17

Die Vogelbeere bildet regelmäßig einen Farbkern aus und gehört somit zu den Kernholzbäumen. Allerdings setzt die Farbkernbildung erst relativ spät im Alter von 30 bis 40 Jahren ein. Entsprechend ist der Splintbereich relativ breit. Das Splintholz zeigt eine helle gelblichweiße bis rötlichweiße Farbe. Das Kernholz ist von hellbraun bis mittelbraun oder auch rötlichbraun gefärbt, dunkelt unter Lichteinfluß stärker nach und kann schließlich rotbraun erscheinen. Des öfteren sind die Kernfarben auch wolkig abgestuft und das Holz streifig gezeichnet ("gewässert").

Ein Wandschrank aus Holz.

Abb.11: Kleiner Wandschrank zur Aufbewahrung von Schlüsseln aus massivem Vogelbeerholz unter Mitverwendung des Splintholzes [Foto: D. GROSSER]

Gedämpft nimmt das Splintholz einen stärker rötlichen und das Kernholz einen dunkleren, mehr rotbraunen Farbton an. Für die Furnierherstellung wird in der Literatur empfohlen, das Stammholz ungedämpft aufzuarbeiten [Wagenführ u. Schreiber 1974], wie dies z.B. auch beim Bergahorn üblich ist. Ein kürzlich durchgeführter Messerfurnier-Versuch in einem Werk in Lohr a.M. zeigte jedoch, daß sich sowohl kalt als auch gedämpft gemessert gleichermaßen hochwertige, in Farbe und Textur überzeugende Furniere gewinnen lassen [Kettler 1997].

Die Gefäße sind allgemein zerstreutporig angeordnet; fallweise ergibt sich auch eine schwache Tendenz zur Halbringporigkeit. Die sehr zahlreichen und meist einzeln stehenden Gefäße werden aber erst bei Lupenvergrößerung erkennbar, da sie ausgesprochen fein sind. Damit läßt sich die Vogelbeere als zerstreutporiges, feinporiges Laubholz charakterisieren. Ihre Holzstrahlen sind ebenfalls mit bloßem Auge kaum wahrnehmbar und werden erst auf sauber abgezogenen Hirnflächen als helle feine Linien sichtbar. Deutlicher treten dagegen die Jahrringe hervor, da ihre Grenzen durch ein porenarmes und dunkler erscheinendes abschließendes Spätholzband gut markiert sind. Auf den Tangentialflächen ergibt sich dadurch vielfach eine dekorative Fladerzeichnung. In der Literatur wird die Vogelbeere hingegen vielfach fälschlicherweise als wenig dekorative Holzart mit schlichter Textur beschrieben. Dies kann allenfalls auf das hellfarbige, unauffällig gezeichnete Splintholz zutreffen, nicht aber auf das schön gezeichnete Kernholz.

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Autoren

  • Dietger Grosser
  • Bertram Leder