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Holz im Vergleich zu fossilen Energieträgern

Brennendes und glühendes Holzscheit

Die beiden Hauptquellen für Energieholz sind Waldholz und die Nebenprodukte aus dem Holzgewerbe.

Bei der Waldbewirtschaftung werden vor allem die schlecht verkäuflichen Holzsortimente als Brennholz verwertet. Bei der Holzverarbeitung anfallende Nebenprodukte werden ebenfalls zu einem großen Teil der energetischen Nutzung zugeführt. Weitere Energieholzquellen sind Altholz, Flur- und Schwemmholz und Kurzumtriebskulturen auf landwirtschaftlichen Flächen. Holz wird vor seiner energetischen Verwendung meist noch aufbereitet für schnellere Trocknung und um die Lagerung und Verbrennung zu vereinfachen.

Waldholz

  • Beispiele: Schwachholz, Gipfel und Äste, schlechte Qualitäten
  • Aufbereitungsform: Scheitholz, Hackschnitzel

Sägenebenprodukte und Industrierestholz

  • Beispiele: Rinde, Sägespäne und Hobelspäne, Kappholz, Schwarten und Spreißel
  • Aufbereitungsform: Hackschnitzel, Pellets, Briketts, unbearbeitet

Flurholz und Schwemmholz

  • Beispiele: Heckenschnitt, Straßenbegleitgrün
  • Aufbereitungsform: Hackschnitzel, Scheitholz

Altholz

  • Beispiele: Abbruchholz, Möbel
  • Aufbereitungsform: Schredderholz, Hackschnitzel

Kurzumtriebsplantagen

  • Beispiele: Anbau von Pappel und Weide
  • Aufbereitungsform: Hackschnitzel
Der Energieinhalt von Holz wird am besten durch den unteren Heizwert (Hu) dargestellt. Er gibt die Wärmemenge, die bei einer vollständigen Verbrennung abgegeben wird, in den Einheiten Kilowattstunden (kWh) oder Megajoule (MJ) an.

Nicht berücksichtigt wird hierbei die Energiemenge, die für die Verdampfung des im Holz vorhandenen Wassers aufgewendet werden muss und nicht zur Wärmeerzeugung zur Verfügung steht. Deswegen sinkt der Heizwert, je höher der Wassergehalt (= Anteil des Wassers an der Gesamtmasse) des Holzes ist.

Bei gleichem Wassergehalt haben die Baumarten bezogen auf das Gewicht (in kg oder t) einen annähernd gleichen Heizwert. Mit 5,2 kWh/kg liegt er bei absolut trockenem (Wassergehalt von 0%) Nadelholz aufgrund des höheren Lignin- und Harzgehaltes geringfügig höher als bei absolut trockenem Laubholz mit 5,0 kWh/kg. Volumenbezogen (in Festmeter, Raummeter/Ster oder Schüttraummeter) unterscheidet sich der Heizwert der einzelnen Baumarten wegen ihrer unterschiedlichen Dichte (in kg Trockenmasse je Festmeter) aber deutlich.

Die Vorteile des Energieträgers Holz

Klimaschonend, da weitgehend geschlossener CO₂-Kreislauf

Kostengünstiger Brennstoff im Vergleich zu Öl und Gas

Nachhaltige und umweltschonende Bereitstellung,
in Mitteleuropa durch Waldgesetze und Zertifizierungssysteme gesichert

Nutzung von Energieholz aus dem Wald dient Waldpflege und Waldschutz

Kurze Transportwege

hohe Flexibilität und Versorgungssicherheit

Verringerung der Importabhängigkeit

Lagerung, Transport und Verwendung sind sicher,
keine Öl-, Gas- oder Reaktorunfälle

Wertschöpfung und Beschäftigung im ländlichen Raum

Alternative Nutzung von landwirtschaftlichen Stilllegungsflächen.

Holz im Vergleich zu fossilen Energieträgern

Holz hat - im Vergleich zu den unter hohem Druck entstandenen fossilen Energieträgern Erdöl, Erdgas und Kohle - eine geringere Energiedichte je Masse. Dadurch benötigt es mehr Lagerraum und ist schwieriger zu transportieren.
Diese Nachteile werden aber aufgehoben durch die kurzen Transportwege, da Holz meist in der Region produziert wird, sowie durch die unproblematische Lagerung im Vergleich zu Heizöl und Erdgas.
Vergleich der Energieträger in Masse und Volumen

Vergleich der Energieträger je 10 Kilowattstunden (kWh) Energie in Bezug auf Masse (Kilogramm) bzw. Volumen (Liter).

  • Scheitholz: 2,5 Kilogramm oder 5 Liter;
  • Hackschnitzel: 2,5 Kilogramm oder 12,5 Liter;
  • Pellets: 2,0 Kilogramm oder 3 Liter;
  • Heizöl: 0,86 Kilogramm oder 1 Liter;
  • Erdgas: 0,84 Kilogramm oder 1.000 Liter.
Säulendiagramm mit vier Balken für die Energieträger Heizöl, Scheitholz, Hackschnitzel und Pellets. Auf der y-Achse der Preis in €-Cent je kWh-Energiegehalt.Zoombild vorhanden

Abb.: Energiekostenvergleich (Stand: Januar 2017)

Der große Vorteil von Brennholz gegenüber den fossilen Brennstoffen ist die Klimafreundlichkeit. Bei der Verbrennung wird nur so viel Kohlendioxid freigegeben, wie der Baum in den Jahrzehnten zuvor der Atmosphäre entzogen hat. Lediglich für die Gewinnung, Verarbeitung und den Transport werden geringe zusätzliche Mengen CO2 freigesetzt.

Bei den fossilen Brennstoffen aber wird in kurzer Zeit Kohlendioxid freigesetzt, das vor Jahrmillionen über lange Zeiträume gespeichert wurde und jetzt den Treibhauseffekt verstärkt. Durch eine Substitution mit Holz wird die Klimaerwärmung verlangsamt.

Zwar ist der Heizölpreis in den letzten Jahren zurückgegangen und Ölheizungen sind in der Anschaffung günstiger wie Holzheizungen. Dafür schwankt der Ölpreis stark und wird mittel- bis langfristig wohl wieder steigen. Erdöl ist trotz der aktuellen Entwicklungen ein endlicher Rohstoff. Die Preise für Energieträger aus Holz sind wesentlich konstanter. Ein sprunghafter Anstieg ist nicht zu erwarten. Bei der Neuanschaffung einer Heizung muss die Rohstoffversorgung langfristig geplant werden.