Peter Lüscher, Stéphane Sciacca und Fritz Frutig
Bodenschutz-Ausbildung in der Schweiz - LWF-aktuell 67

Der europäische Modellansatz für die Umsetzung einer nachhaltigen Bodennutzung besteht aus fünf Stufen (GIWA 2001).

Zunächst werden die treibenden Kräfte (D, driving forces) bestimmt, die ihrerseits wieder Belastungen (P, pressures) auslösen, die zu einem bestimmten Zustand (S, state) führen. Aus diesem Zustand ergeben sich direkte oder indirekte Wirkungen (I, impact). Diese rufen Gegenmaßnahmen im Sinne einer Reaktion (R, responses) hervor.

Mit diesem Modellansatz (DPSIR) ist es möglich, Bodenschutzprobleme zu erfassen, deren zeitliche Veränderung zu überwachen sowie die dahinter stehenden Kräfte, Einflüsse und Aktionen zu kontrollieren und zu steuern. Er zeichnet einen Weg für eine direkte Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Politik auf. Ebenfalls lässt sich eine thematische Strategie für den Wissenstransfer daraus ableiten.

Daher verfolgt die Schweiz das Ziel, langfristig wirkende Maßnahmen primär über eine gezielte Schulung in der Aus- und Weiterbildung mittels Kursen zu erreichen. Eine Begleitgruppe aus Vertretern der Forstdienste bzw. -behörden, den kantonalen Bodenschutzfachstellen, dem Forstunternehmerverband, den Bildungszentren Wald, dem Lehrgang Forstwissenschaften an der Fachhochschule in Zollikofen sowie den Zertifizierungsverantwortlichen unterstützt das Kurswesen. Sie soll mithelfen, dass die Bodenschutzanliegen auf allen Stufen akzeptiert und rasch in die Praxis umgesetzt werden.