Günther Weise
Entwicklung und Einsatz von Forstreifen - LWF-aktuell 67
Forstmaschinen benötigen auf Grund des oftmals schwierigen Geländes und der zu verrichtenden Arbeiten spezielle Bereifungen. Forstreifen müssen hohe mechanische Belastungen überstehen und dem Fahrzeug einen sicheren Halt geben. Sie sollen aber gleichzeitig den Boden möglichst schonend belasten. In diesem Spannungsfeld versuchen Reifenkonstrukteure, die Forstreifen ständig zu verbessern, sie arbeiten an neuen Bauarten, Reifendimensionen und Profilen.
Zoombild vorhanden
Traktionsprofil (links) und Implement-Traktionsprofil (rechts) (Grafik: Nokian)
Um dieses Ziel zu erreichen, ist es notwendig, vor allem breitere Radialreifen, Niederquerschnittsreifen und Bogiebänder einzusetzen sowie die Entwicklung elektronischer Reifendruck- und Schlupfregelanlagen weiter voranzutreiben. Moderne selbstfahrende Forstmaschinen sind entweder als CTL-Maschinen (»Cut-To-Length« wie Harvester und Forwarder) oder Skidder (Rückeschlepper) konstruiert. In gewissem Umfang werden auch Kombinationen dieser drei Grundtypen verwendet.
Daraus leiten sich die grundlegenden Anforderungen an die Reifen ab. Sie müssen eine Plattform für die Maschine bieten und den Anforderungen des Geländes standhalten. Dieses kennzeichnen ein ausgeprägtes Mikrorelief (Unebenheiten,Steine, Stubben, Stufen), lokal ganz erhebliche Steigungen (bis zu 40 Prozent) und wechselnde Bodenzustände mit teilweise erheblicher Bodenfeuchte. Zudem beanspruchen spitze Gegenstände (Äste, Dornen etc.) und Quetschungen die Reifen.
Neben diesen grundlegenden Anforderungen, die vor allem für Harvester zutreffen, kommt für Forwarder die Lastübernahme beim Holztransport hinzu. Dabei müssen Radlasten von drei bis fünf Tonnen abgestützt werden. Bei den Maschinen, die Langholz rücken (Skidder und entsprechende Kombinationsmaschinen) werden außerdem noch Zugkräfte von den Reifen übertragen. Darüber hinaus sollen diese Funktionen in bodenschonender Weise erfüllt werden.
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