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Stefan Friedrich, Christina Schumann, Herbert Borchert, Fabian Schulmeyer und Jan-Philipp Egner
Sägenebenprodukte und Industrierestholz - LWF-Wissen 70

In der Sägeindustrie fallen im Rahmen der Schnittholzproduktion Nebenprodukte an, die als wichtiger Rohstoff für die Holzwerkstoff- und Papierindustrie sowie zur Wärme- und Stromerzeugung (auch über den Umweg als Pellets oder ­Briketts) dienen. Im Jahr 2010 wurden insgesamt 4,9 ­Millionen m³ (Kubikmeter) Nebenprodukte einschließlich Kappholz, Rinde und Hobelspäne in der Sägeindustrie erzeugt. Die schnittholzweiterverarbeitende Industrie (im Wesentlichen Zimmereien und Schreinereien) produziert in der zweiten Absatzstufe der Holzverarbeitung Industrierestholz als Koppelprodukt.

Struktur der Sägeindustrie

Die Grafik zeigt eine Landkarte von Bayern. Darauf markiert sind Betriebe der Sägeindustrie mit jeweiliger Einschnittskapazität (Fm). Zoombild vorhanden

Abbildung 12: Standorte der Säge- industrie in Bayern (Stand Juli 2011)

Für die Ermittlung von Gesamteinschnitt und -produktion der Sägeindustrie in Bayern ist die Kenntnis der Zahl der Sägewerke und deren Struktur notwendig, um aus den Befragungsergebnissen auf die Grundgesamtheit hochrechnen zu können. Im Verlauf der schriftlichen Befragung gaben 102 Betriebe an, die Produktion eingestellt zu haben bzw. kein Sägewerk zu sein. Dies entspricht mehr als 50% des Rücklaufs. Es wurde jedoch als unrealistisch eingeschätzt, dass mehr als die Hälfte der Sägewerke den Betrieb eingestellt hatten, insbesondere da die Umsatzsteuerstatistik nicht darauf schließen lässt. Vielmehr wurde angenommen, dass Adressaten, die kein Sägewerk mehr betreiben, häufiger geantwortet hatten, um künftig nicht mehr befragt zu werden.

Daher wurde auf die Umsatzsteuerstatistik für ­Bayern zurückgegriffen, um die Gesamtzahl der Sägewerksbetriebe zu ermitteln. Nach Angaben des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung für das Jahr 2009 (zum Zeitpunkt der Berichtserstellung lagen die Zahlen für 2010 noch nicht vor) existierten 1.336 umsatzsteuerpflichtige Unternehmen des Wirtschaftszweiges 16.1 »Säge-, Hobel- und Holzimprägnierwerke«.

Wird die Entwicklung der Zahl an umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen wie in Tabelle 4 seit 2005 fortgeschrieben, so ergibt sich für 2010 eine geschätzte Zahl von rund 1.300 Unternehmen.

Mantau (2007) ermittelte die Größenklassenverteilung der Sägewerke in Bayern (Tabelle 5) im Jahr 2004. Die Befragung der LWF ergab einen Anteil von 41% für die Klasse von 5.000 bis 19.999 Fm Rundholzeinschnitt. Dies unterscheidet sich stark von den Zahlen in Tabelle 5. Da die Entwicklung der umsatzsteuerpflichtigen Sägewerksbetriebe in Bayern keinen Hinweis auf einen starken Rückgang der Werke gibt, wird angenommen, dass sich die Größenklassenverteilung nicht wesentlich geändert hat. Daher wird die Verteilung nach Mantau (2007), die auf einer wesentlich größeren Stichprobe beruht (Sörgel 2005), als realistischer angesehen, fortgeschrieben und auf die aktualisierte Zahl der Betriebe in Bayern (Tabelle 4) übertragen.
       
       
       
Tabelle 4: Entwicklung der Anzahl umsatzsteuerpflichtiger Säge-, Hobel- und Holzimprägnierwerke von 2005 bis 2010 (Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, Daten für 2010 fortgeschrieben)
2005 2006 2007 2008 2009 2010
Anzahl Umsatz-
steuerpflichtiger
1.394 1.389 1.394 1.378 1.336 1.319
(Fortschreibung über den Mittelwert der Änderung zum Vorjahr zwischen 2005–2009)
Veränderung zum Vorjahr –2,04% –0,36% 0,36% –1,15% –3,05%
  
  
  
  
  
Tabelle 5: Größenklassenverteilung der Sägewerke in Bayern nach Mantau (2007) für das Jahr 2004
Größenklasse [m³ Rohholzeinschnitt] Anteil an Gesamtzahl
Klasse bis 4.999 m³ 83%
Klasse 5.000–19.999 m³ 13%
Klasse 20.000 bis 49.999 m³ 2%
Klasse ab 50.000 m³ 2%

Rundholzeinschnitt und Schnittholzproduktion

Aufkommen und Verbleib von Sägenebenprodukten

Verkauf in andere Bundesländer und Export

Preisentwicklung für Sägenebenprodukte

Industrierestholz

Fazit und Trends

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