Florian Zormaier
Versorgung von Biomasseheiz(kraft)werken mit Wald-Hackschnitzeln - LWF-aktuell 74
Die energetische Nutzung von Holz hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Dies zeigt sich auch an der Zunahme von Biomasseheiz(kraft)werken zur Gewinnung von Wärme bzw. Wärme und Strom, in denen Waldhackschnitzel verbrannt werden. Die Bereitstellung von Waldhackschnitzeln sowie die Beteiligung bei Biomasseheiz(kraft)werken bietet den Waldbesitzern mehrere Chancen. Sie können geringerwertige Holzsortimente absetzen sowie an der Wertschöpfungskette zur energetischen Holzverwertung teilnehmen.
Im Rahmen des von der FachagenturNachwachsende Rohstoffe finanzierten Verbundprojektes »Prozessanalyse und Ökobilanzierung der Bereitstellung von Waldhackgut zur thermischen Verwertung« durchleuchtete die Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) die Versorgung von Bioheiz(kraft)werken mit Waldhackschnitzeln sowie die Stärken und Schwächen dieser Bereitstellungsprozesse.
Mit Hilfe von Leitfadeninterviews mit den Biomasseheiz(kraft)werkbetreibern und Hackschnitzelversorgern (Hackerunternehmer, Waldbesitzer und deren Zusammenschlüsse) wurde die Struktur der aktuellen Beschaffungslogistik erfasst. Zur Gliederung der Gespräche wurde eine beispielhafte Prozesskette zur Bereitstellung von Waldhackschnitzeln verwendet. Für jeden Prozessschritt wurde der jeweilige Ablauf, die betroffenen Akteure, deren Ziele und Interessen sowie die Stärken und Schwächen des jeweiligen Arbeitsschrittes ermittelt.
Insgesamt waren sieben Biomasseheizwerke und zwei Heizkraftwerke beteiligt. Bei der Befragung nahmen jeweils ein Vertreter der neun Betreibergesellschaften, zwei Forstunternehmer, die die Dienstleistung »Hacken« anbieten und mehrere Heizwerke der Modellregion mit Waldhackschnitzeln versorgen, sowie zwei Waldbesitzervereinigungen teil. Bei der Auswahl der Heiz(kraft)werke wurde insbesondere auf die Berücksichtigung der unterschiedlichen Größenklassen geachtet. Das kleinste Heizwerk hat eine Biomasse-Nennleistung von 300 Kilowatt (kW), die Leistung des größten Heizkraftwerks beträgt über 25 Megawatt (MW). Analog dazu schwankt der Jahresbedarf an Biomasse zwischen 150 und über 50.000 Tonnen Trockenmasse. Der Anteil an Waldhackschnitzeln liegt bei sieben Werken über 90 Prozent.
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