Christian Kölling
Supermarkt ohne Kasse? - BLW 44
Neue Erntemaschinen und neue Technologien der thermischen Nutzung von Holz bewegen Waldeigentümer, die bisher im Wald verbliebenen Reststücke aus dem Zopf, das Astwerk oder gar ganze Kronen zu nutzen. Ökonomisch kann dies sinnvoll sein, weil es sich aufgrund gestiegener Energiekosten rechnet, Biomasse aus dem Wald zu nutzen. Aber was ist mit den Nährstoffen?
Möglichkeiten und Grenzen der Biomassenutzung aus dem Wald
Neue Erntetechnik: Ein Bündler bereitet Baumkronen für den Abtransport in das Heizkraftwerk vor. (Foto: A. Eberhardinger)
Bei der Verbrennung wird genauso viel CO2 frei, wie vorher bei der Erzeugung der Atmosphäre entzogen wurde. Dieses Nullsummenspiel ist ein gewichtiges ökologisches Argument für die vermehrte thermische Nutzung von Holz und anderer Biomasse aus unseren Wäldern. Aus nachwachsenden Rohstoffen erzeugte Energie leistet einen Beitrag zum Klimaschutz, wenn durch ihren Einsatz fossile Energieträger mit ihrem negativen Einfluss auf das Klima geschont werden.
So gesehen erscheint es nahezu zwingend und aus ökonomischen wie ökologischen Motiven geboten, alles Stammholz möglichst stofflich, und andere Biomasse aus dem Wald thermisch zu nutzen. Hinzu kommen die Bestrebungen, durch Kronenabfuhr den Brutraum der Borkenkäfer zu verringern.
Es gibt aber auch hier eine Kehrseite der Medaille: Was als Biomasse den Wald verlässt, sind nämlich nicht nur reine Verbindungen von Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff, die rückstandsfrei zu CO2 und Wasser verbrennen. Vielmehr sind die genutzten Waldprodukte unterschiedlich stark angereichert mit Mineralstoffen, die nach der Verbrennung als Asche im Ofen zurückbleiben. Für die Ofenbetreiber sind diese Rückstände belastender Abfall, dem Wald fehlen sie als Nährstoffe.
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