Dätzel-Medaille geht an Naturpark Altmühltal
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Der Wirtschaftsminister und Abgeordnete gratulierten den Preisträgern. (© C. Josten, ZWFH)
Die diesjährige Georg-Dätzel-Medaille verlieh das Zentrum Wald-Forst-Holz Weihenstephan (ZWFH) dem Naturpark Altmühltal für seine Ausstellung »WaldZukunft? Klimawandel, Wald und Du!«. Im Beisein des bayerischen Wirtschaftsministers Hubert Aiwanger und zahlreicher Gäste aus Politik, Verbänden und Wissenschaft fand die Preisverleihung am 11. Mai 2022 im Rahmen des ZWFH-Jahresempfangs statt. Dr. Peter Pröbstle, Leiter der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft, moderierte die Veranstaltung und sprach die Laudatio.
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Stellvertretender Ministerpräsident und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger bei seinem Grußwort am Jahresempfang. (© C. Josten, ZWFH)
Die Ausstellung wurde für das Informationszentrum Naturpark Altmühltal in Eichstätt konzipiert und dort im Sommer 2021 gezeigt. Im Fokus stehen die Waldschäden im Altmühltal und der Appell zu mehr Klimaschutz an jeden Einzelnen. »Das Thema Klimawandel brennt uns allen – den Förstern, den Naturschützern und natürlich auch uns im Naturpark – unter den Nägeln«, betonte Monika Klement vom Informations- und Umweltzentrum Naturpark Altmühltal bei der Preisverleihung. »Wir müssen die Leute aufrütteln, damit wir auch in Zukunft noch eine lebenswerte Umwelt haben.« Die Ausstellung konzentrierte sich nicht nur auf die Waldschäden, sondern zeigte auch, was bereits für den Klimaschutz und für den Wald getan wird. »Der Wald wird aber nicht nur als Opfer des Klimawandels, sondern dank seiner vielfältigen Ökosystemleistungen auch als Hoffnungsträger gezeigt«, ergänzt Professor Dr. Reinhard Mosandl, der als Vorsitzender des Fördervereins Zentrum Wald-Forst-Holz Weihenstephan e.V. die Medaille an Klement überreichte.
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Dr. Peter Pröbstle, Leiter der LWF, sprach die Laudatio für die Preisträger. (© C. Josten, ZWFH)
Der stellvertretende Ministerpräsident und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger stellte in seinem Grußwort zum Jahresempfang heraus: »Holz ist ein wichtiger Bestandteil der heimischen Bioökonomie. Nachhaltige Nutzung, wie sie in Deutschland seit Jahrhunderten betrieben wird, ist der beste Schutz unserer Wälder und ersetzt fossile Rohstoffe. Von der Energiegewinnung über Baumaterial bis hin zu Papier, Verpackungsmaterial und Vorprodukten für die chemische Industrie wie Lignin bietet das Holz eine breite Palette an unverzichtbaren Nutzungen. Holznutzung ist aktiver Klimaschutz. Die 700.000 privaten Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer tragen genauso wie der öffentliche und staatliche Waldbesitz für die Stabilität der Wälder eine große Verantwortung. Hierbei ist die fachkundige Bewirtschaftung das Gebot der Stunde.« Mit rund 40 Milliarden Euro Umsatz ist das Cluster Forst und Holz ein bedeutender Wirtschaftszweig in Bayern und wichtiges Standbein im ländlichen Raum.
Dank geht an den Förderverein des Forstzentrums, der den Jahresempfang alljährlich unterstützt und die Dätzel-Medaille stiftet. Elemente der Ausstellung »WaldZukunft? Klimawandel, Wald und Du!« können auf Anfrage beim Informations- und Umweltzentrum Naturpark Altmühltal ausgeliehen werden.
Christoph Josten, ZWFH
Auf in den Urwald!
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Exkursion der HSWT zu Europas größtem Buchen-Urwald Semenic. (© P. Krösser)
Seit 2016 untersuchen Studierende der Forstfakultät der Hochschule Weihenstephan Triesdorf (HSWT) unter Anleitung der Professoren Manfred Schölch und Volker Zahner den rumänischen Buchenurwald »Semenic«. Der Semenic ist mit rund 5.000 Hektar Fläche der größte Buchenurwald der rumänischen Karpaten und von der Unesco als Weltnaturerbe anerkannt. »In unseren Augen sollten alle Forstleute wenigstens einmal im Leben einen echten Urwald gesehen haben«, meint Prof. Dr. Volker Zahner. Im Fokus der Studien stehen neben Waldstrukturen, Waldentwicklungsphasen, Störungen und Mikrohabitaten auch die Vogelwelt sowie Fledermäuse. Von der inneren Struktur, der Verjüngungsdynamik und dem Störungsregime des Urwaldsystems lassen sich naturnahe Waldbauverfahren für mitteleuropäische Buchenwälder ableiten, die Waldnutzung und Naturschutz in Einklang bringen können.
Robert Wiest, Student Forstingenieurwesen, fasst seine Eindrücke der Exkursion wie folgt zusammen: »Der Semenic war ganz anders als ich ihn mir vorgestellt habe: Der Urwald beeindruckte weniger durch gewaltige Baumdurchmesser oder besondere Unzugänglichkeit, sondern vielmehr durch das vielschichtige Mosaik an Waldentwicklungsphasen, die sich teilweise kleinflächig abwechselten. Bestände aus wipfelschäftigen Buchenriesen gingen über in lückige Wälder, voll mit pilz- und flechtenüberwachsenen Hochstümpfen, gefolgt von dichten Buchenstangenhölzern, die nach oben strebten. Die Fahrt war ökologisch und waldbaulich ein richtiger Impulsgeber!« Begleitet wurde die Exkursion vom Naturfilmer Jan Haft, der für Dreharbeiten an einer dreiteiligen Fernseh-Produktion über Wälder dabei war.
red
Professur Forstökonomie und Betriebsplanung
Zum 1. Juni 2022 übernahm Andrea Stübner die Professur für Forstökonomie und Betriebsplanung an der Fakultät Wald und Forstwirtschaft der Hochschule Weihenstephan Triesdorf (HSWT). Sie tritt damit tritt die Nachfolge von Prof. Dr. Wolf Dieter Rommel an, der 2021 in den Ruhestand verabschiedet wurde. Selbst Absolventin des Studiengangs Forstingenieurwesen, legte sie mit einem Masterabschluss Wirtschaftsingenieurwesen an der Technischen Universität München (TUM) die Basis für ihre vielfältigen Aktivitäten im Bereich Betriebswirtschaft. Während ihrer mehrjährigen Tätigkeit bei einem internationalen Holzwerkstoff-Hersteller sammelte sie vielseitige praktische Erfahrungen, unter anderem in den Bereichen Produktmanagement, Projektmanagement und in einer Führungsposition im Bereich Vertrieb. Seit 2017 widmete sie sich wieder vermehrt wissenschaftlichen Aufgaben. Sie promovierte am Lehrstuhl für Controlling der TUM und war am Ludwig-Fröhler-Institut, einem Wirtschaftsforschungsinstitut mit Schwerpunkt klein- und mittelständische Unternehmen, tätig. Damit spannt sich ein Bogen zu den Anfängen ihres Berufswegs, den sie als gelernte Schreinerin begann.
red