Rainer Herzog
Die Schwarzerle in der Gartenkunst – Ausgewählte Beispiele aus Bayern und Franken - LWF-Wissen 42
Die Schwarzerle, Alnus glutinosa, ist "seit alter Zeit in Kultur" (KRÜSSMANN, Bd. 1, S. 139). Wann sie Einzug in die Gärten hielt, konnte bislang nicht eindeutig geklärt werden, zumal die Erlen in der Primärliteratur und in den historischen Archivalien meist ohne Unterscheidung der Arten erwähnt werden.
ANTOINE JOSEPH DEZALLIER D’ARGENVILLE veröffentlichte 1709 in Paris „La Théorie et la Pratique du Jardinage“. Dieser Traktat enthielt nicht nur Vorschläge für die Gestaltung sondern auch Hinweise zur Ausführung der Gärten. 1731 erschien in Augsburg die deutsche Übersetzung des Salzburger Hofgärtners FRANZ ANTON DANREITTER, der sich eng an den französischen Originaltext hielt. Über die Bäume als Hauptbestandteil der vegetabilen Ausstattung der Gärten wurde einleitend festgestellt: „Man theilet die Bäume, so in Lust Gärten gehören, gemeiniglich in zweyerley Arten, indem man die einen die wilden, und die andern die Wasser=Bäume nennet. Die wilden Bäume werden also genennet, weil sie in Wäldern und Gehöltzen wachsen, als Eichen = Ulmen = Castanien = Buchen und andere Bäume. Die Wasser=Bäume, deren nicht so viel sind, haben ihren Nahmen daher, weil sie gerne am Wasser sind, und allda besser als an einem andern Orte wachsen, als Pappeln = Espen = Erlen und andere Bäume“ (DANREITTER , S. 204). Über die Verwendung der „Wasserbäume“ in den Lustgärten hieß es: „An denen tieffen und morastigen Orten pflantzet man Pappeln = Espen = Bircken = und Erlen=Bäume, welche die besten sind, um dadurch eine hohe Waldung und schöne Gänge zu formiren“ (DANREITTER , S. 220).
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