Eine Gruppe von Kindern steht in einem Laubwald.

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Thomas Janscheck
Die Biergartenkastanie - eine Liebeserklärung an einen "bayerischen" Baum - LWF-Wissen 48

Jede Stadt hat ihre Kulturbäume. Sie spiegeln, oft mehr als ehrwürdige Gebäude, die Eigenart des gewachsenen und geformten Kulturbodens als auch den Charme und Charakter seiner Bewohner wider. Die enge Verbundenheit des bayerischen Volksstammes mit "seinen" Biergärten, im speziellen mit den darin befindlichen Kastanienbäumen, gibt dabei Ethnopsychologen bis heute ein ungelöstes Rätsel auf.

Biergarten mit rosa blühenden KastanienZoombild vorhanden

Abbildung 3: Bayerischer Biergarten (Foto: Robbin)

Die Bajuwaren fanden in der Antike keinen Geschichtsschreiber, der der Nachwelt Eindeutiges über ihre Herkunft, Wanderung oder Landnahme hätte berichten können. Dieses historische Vakuum lässt natürlich Raum zu allerlei Spekulationen. Neueste Theorien behaupten, dass es diese Bajuwaren gar nicht gab. Es soll sich vielmehr um ein Konglomerat dagebliebener und versprengter Völker des zerfallenen imperium romanum, des einstigen Römerreiches, handeln. Ein über Jahrzehnte und Jahrhunderte währendes Einsickern kleinerer und größerer Volksgruppen, vor allem aus dem Osten und Südosten Europas, füllte langsam den menschenleeren und herrschaftslosen Landstrich des heutigen Bayerns.

Dies gibt Anlass zu einer ernstzunehmenden Vermutung. Nachweislich erfuhr die Kastanie ihre Verbreitung in Mittel- und Nordeuropa erst im 16. Jahrhundert. Jedoch im Schmelztiegel des Vielvölkergemischs Bayerns wurde sie gewiss 1000 Jahre zuvor mitgebracht und staatstragend eingebürgert, so lautet jedenfalls die feste Überzeugung standhafter Regionalpatrioten.

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  • Thomas Janscheck