Sandra Eßbauer et. al.
Starker Anstieg von Hantavirus-Infektionen - LWF-aktuell 77
Seit Januar 2010 häufen sich in Bayern erneut durch das Hantavirus hervorgerufene Humanerkrankungen. Das Hantavirus wird vor allem von Mäusen auf den Menschen übertragen. Die Zahl der Infektionen ist ungewöhnlich hoch und übersteigt deutlich die Zahl der im Vergleichszeitraum des bisherigen Rekordjahres 2007 gemeldeten Fälle. Diese Tendenz könnte sich in den kommenden Monaten fortsetzen. Vorsicht im Umgang mit und bei Kontakt von Mäusen ist geboten!
Bereits seit Beginn des Jahres 2010 werden in ganz Deutschland vermehrt Hantavirus-Infektionen gemeldet. Das ist für Winter und Frühjahr ungewöhnlich. Während in den ersten 13 Wochen der Jahre 2004 bis 2009 im Mittel deutschlandweit 56 Infektionen an das Robert Koch-Institut gemeldet wurden, waren es im gleichen Zeitraum des Jahres 2010 bereits 319. Auf Bayern entfielen bis zum 8. April 2010 36 Infektionen, besonders betroffen sind die Landkreise Freyung-Grafenau, Main-Spessart und Würzburg. Diese drei Landkreise sind bereits seit mehreren Jahren als Gebiete bekannt, in denen gehäuft Hantavirus-Infektionen auftreten.
Um die plötzlich auftretenden Erkrankungsfälle in Niederbayern aufzuklären, wurden im Jahr 2004 und 2005 in den niederbayerischen Landkreisen Regen und Freyung-Grafenau Nagetiere gefangen und mittels molekularbiologischer Analysen auf das Vorhandensein von Hantavirus-Infektionen untersucht. Bei einem Drittel der gefangenen Rötelmäuse wurde eine derartige Infektion nachgewiesen.
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Autoren
- Sandra Eßbauer
- Susanne Schex
- Wolfgang Hautmann
- Beatrix v. Wissmann
- Christina Klinc
- Jens Jacob
- Mirko Faber
- Klaus Stark
- Jonas Schmidt-Chanasit
- Dr. med. Detlev H. Krüger
- Dr. Rainer G. Ulrich
- Cornelia Triebenbacher