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Olaf Schmidt und Stefanie Mayer
Entwarnung im Landkreis Aichach-Friedberg - LWF-aktuell 107

»Giftige Raupen im Anmarsch?« So titelte eine Augsburger Zeitung einen Beitrag im Juni 2015 und erschreckte Forstleute wie Waldbesitzer gleichermaßen. Möglich wäre es schon gewesen, immerhin breitete sich der wärmeliebende Eichenprozessionsspinner in den letzten Jahren von den Fränkischen Hauptvorkommen auch in andere Teile Bayerns weiter aus.

Raupen und Raupenkot im Inneren eines geöffneten GespinstesZoombild vorhanden

Abbildung: Raupen und Raupenkot im Inneren eines geöffneten Gespinstes. Foto: S. Mayer

Falter des Eichenprozessionsspinners wurden bereits 2013 in Manching und Landshut und 2014 in Wasserburg beobachtet. Insofern war die Meldung, in Sielenbach/Landkreis Aichach-Friedberg wäre eine Eiche mit verdächtigen Gespinsten befallen, durchaus alarmierend. Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Augsburg ging dem Verdacht sofort nach. Die örtliche Revierleiterin, Frau Stefanie Mayer, konnte aber beim Ortstermin erleichtert feststellen, dass es sich bei der angeblichen Eiche um eine Linde handelte. Damit war ein Befall des an Eichen gebundenen Eichenprozessionsspinners schon auszuschließen.

Die Linde war aber tatsächlich von Raupen in der Krone befressen und es waren auch große Gespinstsäcke vorhanden. Als Verursacher konnten die Raupen des Frühlings-Wollafters (Eriogaster lanestris) bestimmt werden. Gerade in den letzten Jahren häufen sich vergleichbare Meldungen von Wollafterbefall an Straßen- und Alleelinden aus Südbayern (Schmidt 2008).

Die Falter des Wollafters fliegen früh im Jahr, daher auch der Name Frühlings-Wollafter. Sie schlüpfen an sonnigen Vorfrühlingstagen meist bereits im März. Die Falter sind dicht behaart und zeigen eine rot-braune Färbung. Kennzeichen sind ein weißer Punkt in der Flügelmitte und ein weißer Fleck an der Flügelbasis, der beim Männchen größer ausgebildet ist.

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Autoren

  • Olaf Schmidt
  • Stefanie Mayer