Randolf Schirmer
Neuer Züchtungsansatz zur Anlage leistungsfähiger Saatguterntebestände von Roteiche - LWF-Wissen 74
Die gestiegene Nachfrage nach Holz stellt die Forstwirtschaft vor die Herausforderung, alle Möglichkeiten der Ertragssteigerung auszuschöpfen. Züchtung bietet in diesem Zusammenhang die Chance, bis zu 20% höhere Wertleistungen durch konsequente Auswahl überdurchschnittlicher Elternbäume sowie Prüfung und Selektion der besten Nachkommenschaften zu erzielen. Das ASP setzt diesen Züchtungsansatz derzeit bei Roteiche um, da diese Baumart neben hohen Wuchsleistungen auch im Klimawandel eine wichtige Ergänzung der heimischen Baumartenpalette darstellt.
Zoombild vorhanden
Abbildung: Roteichenplusbaum im Landstroster Wald bei Offingen Foto: ASP
Nachkommenschaftsprüfungen (NKP) sind Versuchsanbauten einer Baumart mit dem Ziel, Vermehrungsgut mit verbesserten Qualitätseigenschaften und höheren Wuchsleistungen bereitstellen zu können. Vor dem Hintergrund steigender Nachfrage nach Holz sind Nachkommenschaftsprüfungen eine an Bedeutung zunehmende Chance, die Ertragsleistung von Wäldern zu erhöhen.
In NKP werden die Nachkommen von nach dem Forstvermehrungsgutgesetz (FoVG) zugelassenen Erntebeständen und Samenplantagen verglichen, um zu sehen, inwieweit überdurchschnittlich gute phänotypische Eigenschaften genetisch bedingt sind und somit an die nächste Generation weitervererbt werden.
Als Ergebnis einer Nachkommenschaftsprüfung können Erntebestände in der FoVG-Kategorie »geprüft« zugelassen werden, wenn ihre Nachkommen einen nachgewiesen erblich bedingten, verbesserten Anbauwert besitzen. Durch die Verwendung von Saatgut der Kategorie »geprüft« kann eine um 10–15% höhere Wertleistung im Vergleich zu Saatgut der Kategorie »ausgewählt« erzielt werden.
weiterlesen ... Neuer Züchtungsansatz zur Anlage leistungsfähiger Saatguterntebestände von Roteiche 265 KB