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Englisch: European larch Die Europäische Lärche (Larix decidua MILL.) - Baum des Jahres 2013
Die Lärche ist die einzige heimische Baumart, die ihre Nadeln im Herbst abwirft. Sie ist an ein kontinentales Klima mit sehr kalten Wintern und heißen trockenen Sommern angepasst. Sie ist weitgehend frostfest, sturmfest und schneebruchsicher.
In den Zentral und Ostalpen bildet die Lärche (oftmals gemeinsam mit anderen Baumarten) die Baumgrenze. Dabei kann sie noch in Höhen bis zu 2.500 Höhenmetern angetroffen werden. Natürlicherweise kommt sie vor allem in den höheren Berglagen vor, wird aber auch seit dem 17. Jahrhundert im Flachland als Mischbaumart in der Forstwirtschaft eingesetzt.
Das Holz der Lärche zählt neben dem der Eibe zu den schwersten und härtesten heimischen Nadelhölzern. Ähnlich wie bei der Kiefer wird das Harz der Lärchen für chemische und medizinische Zwecke genutzt. Das Terpentin aus Lärche wird dabei sogar hochwertiger als das von Kiefern eingeschätzt.
Ihr derzeitiger Anteil an der Waldfläche Bayerns liegt bei etwa 2%.
Gestalt
Monopodialer Wuchs; Höhe bis 55m, BHD bis 1,5m; Krone licht, schlank kegelförmig
Triebe
An den Trieben sind die Nadelbüschelanlagen spiralig angeordnet.
Nadeln
Bis zu 3cm lang. Anfangs hellgrün, später dunkler. Die weichen Nadeln ordnen sich im Büschel rosettenförmig an. Färbung im Herbst goldgelb und fallen zum Winter hin aus.
Rinde
In der Jugend grün-gelb und glatt. Im Alter grau-braune, tief unregelmäßig rot gefurchte Erscheinung.
Blüten
Die einhäusige Lärche blüht von März bis Mai. Die weiblichen Blütenzapfen sind rot gefärbt stehen aufrecht am Zweig. Die gelben männlichen Blütenzapfen hängen an den unbenadelten Kurztrieben. Der Pollen ist windverbreitet.
Zapfen
Samenreife im September bis November. Die ca. 4 bis 6cm hohen und 2cm breiten, eiförmigen, hellbraunen Zapfen stehen aufrecht. Der äußere Rand der Samenschuppe ist im Gegensatz zur japanischen Lärche nicht, oder nur wenig nach außen gebogen.
Samen
4mm lang, geflügelt, dreieckig-eiförmig. Der Same wird erst im nächsten Frühjahr, nach der Zapfenbildung reif
Die Lärche liebt die Sonne und bedarf daher einer gezielten Pflege um sie in Mischbeständen zu kultivieren. Längere Beschattung, durch Konkurrenzsituationen, sollte vermieden werden ihre Schattentoleranz ist sehr niedrig. Die Ansprüche an den Standort sind hingegen eher gering.
Als Pionierbaumart siedelt sie sich gerne dort an, wo sie wenig Konkurrenz zu anderern Bäu-men fürchten muss: auf Blockschutthalden, Gletscherrückzugsgebieten oder am Rande von Lawinengassen. Sie benötigt immer einen „freien Kopf“, verträgt kaum seitliche Einengung und Beschattung.
Sie ist als Ergänzungspflanzung vor allem zur Buche geeignet, gerne auf Geländeerhebungen, auf denen sie einen natürlichen Vorteil hat. Nach starkem Wachstum in der Jugend muss ihr später im Rahmen von Pflege und Durchforstung immer der notwendige Raum gegeben werden, damit sie nicht verkümmert. Wegen ihrer langsamen Streuzersetzung ist sie für den Anbau im Reinbestand ungeeignet.
Keine besonderen Ansprüche, aber keine sehr trockenen oder staunassen Böden
Boden
Tiefgründige, lockere und frische Böden, keine besonderen Nährstoffansprüche
Klima
Frosthart bis -40 Grad Celsius, wenig empfindlich gegenüber Trockenheit, luftfeuchte Lagen mit viel Nebel ungünstig
Waldschutz
Grundsätzlich ist die Lärche eine robuste Baumart. In Lagen mit hoher Luftfeuchte ist sie allerdings anfällig gegenüber Lärchenkrebs und verschiedenen weiteren Nadelpilzen. Auch Bakterien können sie außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebietes schädigen und zu Wuchsdeformationen führen. Die Nadeln können von der Lärchenminiermotte befallen werden. Geschwächte Bäume sind folglich auch durch Lärchenbock und Lärchenborkenkäfer gefährdet In Pflanzungen mit Lärche stellt der braune Rüsselkäfer ein potentielles Risiko dar. Gerne werden junge Lärchen vom Rehbock verfegt.
Lärchenholz ist eines der härtesten und dauerhaftesten heimischen Nadelhölzer und eignet sich wegen seines hohen Harzgehaltes und der daraus resultierenden Dauerhaftigkeit hervorragend für den Außenbereich. Zäune, Fassaden, Dachschindeln, Spielgeräte oder Gartenmöbel werden aus Lärchenholz gefertigt. Als Bau- und Konstruktionsholz findet Lärchenholz Verwendung - beispielsweise für Brücken oder Wand- und Deckenkonstruktionen.
Durch seine ausgezeichnete Härte und Beständigkeit gegenüber Chemikalien ist es auch für die Herstellung von stark beanspruchtem Industrieparkett ein gerne verwendeter Werkstoff.