Monika Konnert, Eva Cremer und Barbara Fussi
Genetische Variation wichtiger Waldbaumarten in Bayern - LWF-Wissen 74
Der Begriff »genetische Variation« umfasst die Variation der Erbanlagen einzelner Individuen innerhalb sowie zwischen Populationen. Dies gilt auch für Waldbäume (Individuen) und Bestände (Populationen). Kenntnisse über geografische Muster genetischer Variation bei Waldbaumarten sind wichtige Entscheidungshilfen für Generhaltungsmaßnahmen und für die Auswahl und Verwendung von forstlichem Vermehrungsgut.
Abbildung: Tannenbestand mit Naturverjüngung; Foto: ASP
Genetische Variation als Ebene der Biodiversität beschreibt die Unterschiede in den Erbanlagen zwischen den Individuen (z.B. Bäume, Samen) einer Population (z.B. Bestand, Saatgutpartie) und zwischen den Populationen einer Art.
Die Forstgenetik hat in den letzten Jahrzehnten mit den Genmarkern ein Werkzeug entwickelt, mit dem genetische Variation im Labor mit relativ geringem Aufwand bestimmt werden kann. Durch die Untersuchung einer repräsentativen Stichprobe von Bäumen eines Bestands kann auf dessen genetische Zusammensetzung geschlossen und seine genetische Vielfalt und Diversität quantifiziert werden.
Über sogenannte »genetische Inventuren«, bei denen viele Bestände eines bestimmten Gebietes nach derselben Methodik untersucht und verglichen werden, wird die genetische Variation einer Art innerhalb dieses Gebietes erfasst. Solche Studien liefern Entscheidungshilfen für Generhaltungsmaßnahmen, Zulassung von Erntebeständen, Abgrenzung von Herkunftsgebieten, Herkunftskontrollen etc.
Das ASP hat in den letzten 20 Jahren genetische Inventuren für wichtige Baumarten in Bayern durchgeführt, deren Ergebnisse hier zusammenfassend dargestellt werden. Anfangs wurden Isoenzyme als Genmarker eingesetzt. In den letzten Jahren nahm der Einsatz von Markern der Kern- und Organellen-DNA (Chloroplasten, Mitochondrien) stetig zu.
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Autor
- Monika Konnert
- Eva Cremer
- Barbara Fussi