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Karolina Faust und Barbara Fussi
Erhaltung und Vermehrung einer seltenen und wertvollen Baumart - LWF-Wissen 67

Als trockentolerante Baumart ist die Elsbeere (Sorbus torminalis) für die Zukunft eine ökologisch und ökonomisch wertvolle Alternative für Förster und Waldbesitzer. Wegen ihrer Seltenheit kommt dem Wissen über die Vermehrung und Genetik der Elsbeere eine wichtige Bedeutung zu. Die genetische Variation ist hoch und deutet auf einen eingeschränkten Genfluss zwischen Beständen hin. Bewährte Methoden zur Anzucht sind mittlerweile vorhanden. Die Gewinnung von Saatgut beruht auf der Anlage von Samenplantagen und der konsequenten Förderung der Elsbeere in Mischbeständen. Dies verbessert auch den Genaustausch. Sie unterliegt nicht dem Forstvermehrungsgutgesetz. Als arteigene Strategie gilt die Verjüngung über Wurzelbrut, die das Überleben unter suboptimalen Bedingungen sichern hilft.

Blühende ElsbeereZoombild vorhanden

Abbildung: Frei stehende Elsbeeren beginnen mit 20 bis 25 Jahren erstmals zu blühen. Foto: U Conrad

Die waldbauliche Förderung leistet den wichtigsten Beitrag zur Erhaltung der Elsbeere. Dazu zählen der Schutz von Einzelbäumen, die Freistellung der Kronen in Mischbeständen, das Einbringen von Elsbeeren in Forstkulturen sowie Maßnahmen der Landschaftsgestaltung. Als ergänzende Ex-situ-Maßnahmen bieten sich die Einlagerung von Saatgut in Genbanken sowie die Anlage von Klonsammlungen und Samenplantagen an.

Um das Konzept zur Erhaltung seltener Baumarten umzusetzen, begründete das Amt für forstliche Saat- und Pflanzenzucht 1996 eine Samenplantage bei Ebrach mit 51 Klonen von Plusbäumen. Sie wurde 2010 erstmals beerntet. Der Ernte- und Anzuchtbetrieb Bindlach der Bayerischen Staatsforsten zeigte sich auf Grund der hohen Qualität des Saatgutes und der leichten Beerntbarkeit sehr zufrieden.

Bei einem hohen Angebot an Plusbäumen aus einem großen Verbreitungsgebiet empfiehlt es sich, die Klone in unterschiedlichen Plantagen nach Regionen zu trennen, um die genetische Vielfalt zu bewahren. Stehen dagegen nur wenige Mutterbäume einer kleinen Population zur Verfügung, ist wegen erhöhter Inzuchtgefahr eine Durchmischung der Klone sinnvoll, um dank der Neukombination eine genetische Einengung von Erbanlagen zu verhindern.

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Autorinnen

  • Karolina Faust
  • Dr. Barbara Fussi