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Martin Wenzel
10 Jahre Bergwaldoffensive – LWF Wissen 82

Über 1,3 Millionen Menschen leben und arbeiten im bayerischen Alpenraum. Rund 4,5 Millionen Urlaubsgäste sowie unzählige Tagesausflügler besuchen jährlich Bayerns Bergwelt. Ihnen allen bietet der Bergwald Schutz vor Naturgefahren, Erholung und Lebensraum. Von den rund 250.000 Hektar Bergwald in den bayerischen Alpen sind knapp zwei Drittel Schutzwald. Etwa 13.000 Hektar davon sind in ihren Schutzfunktionen beeinträchtigt. Außerdem ändern sich mit dem Klimawandel die Wuchsbedingungen für die Bergwälder.

Logo der BergwaldoffensiveZoombild vorhanden

Abb. 1: Logo der Bergwaldoffensive (Grafik: Bayerische Forstverwaltung)

Seit Langem setzt sich die Bayerische Forstverwaltung für gesunde, stabile und leistungsfähige Berg- und Schutzwälder ein. Ein Instrument dafür ist die Bergwaldoffensive, die vor zehn Jahren im Allgäu gestartet wurde.
Sie bietet konkrete Maßnahmen zur Stabilisierung und nachhaltigen Anpassung der Bergwälder an den Klimawandel an und unterstützt die betroffenen Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer. Durch vorausschauende Pflege und rechtzeitige Waldverjüngung soll kostenintensiven Sanierungsmaßnahmen im Bergwald vorgebeugt werden.

Aus Betroffenen Beteiligte machen

Dieser Leitgedanke war von Beginn an das Erfolgsrezept der Bergwaldoffensive (BWO). Dazu luden die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten im bayerischen Alpenraum die örtlichen Akteure – Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer, die Jägerschaft, Vertreter von Almwirtschaft und Naturschutz, Kommunalpolitiker und Tourismusvertreter – regelmäßig zu »Runden Tischen« ein und gründeten BWO-Beiräte. Diese Beiräte setzen sich aus Vertretern der wichtigsten Interessengruppen im gesamten Amtsbereich zusammen. Neben der klassischen forstlichen Arbeit geht es bei der Bergwaldoffensive vor allem um Kommunikation, Moderation und Mediation, wie es der Bereichsleiter Forsten am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kempten, Dr. Ulrich Sauter, bei einer Feierstunde zum 10-jährigen Bestehen der Initiative Ende Juni in Immenstadt i. Allgäu ausdrückte.

Über 1,3 Millionen Menschen leben und arbeiten im bayerischen Alpenraum. Rund 4,5 Millionen Urlaubsgäste sowie unzählige Tagesausflügler besuchen jährlich Bayerns Bergwelt. Ihnen allen bietet der Bergwald Schutz vor Naturgefahren, Erholung und Lebensraum. Von den rund 250.000 Hektar Bergwald in den bayerischen Alpen sind knapp zwei Drittel Schutzwald. Etwa 13.000 Hektar davon sind in ihren Schutzfunktionen beeinträchtigt. Außerdem ändern sich mit dem Klimawandel die Wuchsbedingungen für die Bergwälder.

Seit Langem setzt sich die Bayerische Forstverwaltung für gesunde, stabile und leistungsfähige Berg- und Schutzwälder ein. Ein Instrument dafür ist die Bergwaldoffensive, die vor zehn Jahren im Allgäu gestartet wurde. Sie bietet konkrete Maßnahmen zur Stabilisierung und nachhaltigen Anpassung der Bergwälder an den Klimawandel an und unterstützt die betroffenen Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer. Durch vorausschauende Pflege und rechtzeitige Waldverjüngung soll kostenintensiven Sanierungsmaßnahmen im Bergwald vorgebeugt werden.

»Das baut mich auf«

Blick vom Berg ins Tal. Direkt am Fuß liegt eine Siedlung, welche vom Wald geschützt wirdZoombild vorhanden

Abb. 2: Der Tiefblick vom Immenstädter Horn auf die Dächer Immenstadts. (Foto: M. Friedel)

Forstministerin Michaela Kaniber dankte bei der Jubiläumsveranstaltung am Immenstädter Horn allen Beteiligten und zeigte sich beeindruckt, was man mit Zusammenhalt und Ausdauer erreichen kann, wenn man sich von gelegentlichen Rückschlägen nicht entmutigen lässt. Sie würdigte das Allgäu als die Region, die den Startschuss für das Erfolgsmodell Bergwaldoffensive gegeben hat. Immenstadts Bürgermeister Armin Schaupp gab zu bedenken, dass Teile seiner Stadt ohne intakten Schutzwald schlicht und ergreifend nicht bewohnbar wären. Der Oberallgäuer Landrat Anton Klotz – gleichzeitig Vorsitzender des BWO-Beirats in seinem Landkreis – lobte den partizipativen Ansatz der Bergwaldoffensive. Rund 140-mal haben sich die Beteiligten in den letzten zehn Jahren an den »Runden Tischen« getroffen und die forstlichen Vorhaben in den Projektgebieten abgestimmt. Ein solches Miteinander kann nur gelingen, wenn alle Akteure an einem Strang ziehen.

Einen kurzen Überblick über die Bergwaldoffensive und einen Rückblick auf die Projekte im Allgäu gab BWO-Projektmanager Martin Wenzel vom Amt in Kempten. In den derzeit elf Projektgebieten im Ober- und Westallgäu wurden seit 2008 rund 1.600 Einzelmaßnahmen umgesetzt. Bei rund der Hälfte davon handelte es sich um waldbauliche Maßnahmen wie der Förderung von Naturverjüngung auf knapp 90 Hektar, der Pflanzung von rund 170.000 jungen Bäumchen oder um Pflegeeingriffe und Durchforstungen. 35 Kilometer neue Rückewege, aufgeteilt auf 100 Einzelprojekte, dienen der notwendigen Erschließung der Bergwälder. Insgesamt wurden bislang ungefähr sechs Millionen Euro in die Allgäuer BWO-Projekte investiert.

Abschließend stellte Forstministerin Kaniber in Aussicht, dass »die Bergwaldoffensive auch künftig ein Schwerpunkt bayerischer Forstpolitik bleibt.« An die Adresse der anwesenden Beteiligten sagte sie: »Sie können stolz auf sich sein. Wir sind es jedenfalls.« Auch wenn sich die Allgäuer gemeinhin durch große Bescheidenheit auszeichnen, ein solches Wort aus dem Mund der Ministerin hören sie aber dann doch ganz gern.

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  • Martin Wenzel