Christian Schunk, Michael Leuchner, Christian Kölling, Lothar Zimmermann und Annette Menzel
Mit Holzstäben Waldbrandgefahr beurteilen - LWF-aktuell 105
Die Feuchtigkeit von Waldstreu, abgestorbenem Gras und ähnlichen Materialien spielt eine bedeutende Rolle für die Waldbrandgefahr. Nachdem diese Parameter nur mit sehr großem Aufwand gemessen werden können, haben das Fachgebiet für Ökoklimatologie der Technischen Universität München und die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft nun ein automatisiertes Messverfahren erprobt.
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Abbildung: Die mit Elektroden ausgestatteten Holzstäbe zur
Ermittlung der Waldbrandgefahr der Waldklimastation Altdorf. Foto: C. Schunk
Waldbrände entstehen im Allgemeinen am Boden und sind dabei auf besonders trockene, leicht entzündbare Materialien angewiesen. Je trockener ein Material ist, desto weniger Energie muss beim Entzündungsvorgang für das Verdunsten des im Material vorhandenen Wassers aufgewendet werden und desto leichter lässt sich dieses entzünden. Am Waldboden trocknen vor allem feine, abgestorbene Pflanzenteile wie Streu oder abgestorbenes Gras besonders schnell aus (Pyne et al. 1996). Neben der Verwendung von Waldbrandindizes könnte also der Feuchtegehalt solcher Materialien zur Bestimmung der Waldbrandgefahr herangezogen werden.
Doch die klassische gravimetrische Messung des Feuchtegehalts dieser Materialien ist sehr aufwendig: Es müssen händisch Proben entnommen werden, die anschließend im Labor gewogen und getrocknet werden. Alleine durch die Trocknungszeit dauert es mindestens 24 Stunden, bevor die Messwerte verfügbar sind.
Über die Jahre gab es eine Vielzahl an Versuchen, die Feuchtigkeit der Waldstreu direkt und automatisiert zu messen (Borken et al. 2003; Ferguson at al. 2002; Schunk et al. 2011). Trotz einiger vielversprechender Ansätze sind diese Verfahren immer noch viel zu unsicher und wartungsintensiv für einen dauerhaften Betrieb an den Waldklimastationen.
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