Jürgen Kolb, Lothar Zimmermann und Carsten Lorz
Allgemeine Waldbrandsituation in Bayern - LWF-aktuell 100
Bayern gilt allgemein nicht als waldbrandgefährdetes Bundesland. Aber die in jüngerer Vergangenheit häufiger aufgetretenen Großbrände wie am Sylvensteinspeicher im November 2011, in Amorbach im April 2012 oder am Thumsee im Juli 2013 zeichnen ein anderes Bild. Die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf untersuchte nun gemeinsam mit der LWF in einer Bachelor-Arbeit die tatsächliche Waldbrandgefährdung in Bayern und die für die Prognose der Waldbrandgefährdung verwendeten Waldbrandindices.
Zoombild vorhanden
Abbildung: Jährliche Brandfläche in Bayern 2005 bis 2012 je AELF in m²/ha Waldfläche
Untersuchungen wie das GLOWA-Danube-Projekt (Mauser 2010) oder die Projekte KLIP 8 und ALP FFIRS (Wastl et al. 2012) prognostizieren für Bayern zukünftig ein klimatisch bedingtes steigendes Waldbrandrisiko. Laut den Waldbrandstatistiken der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung spielt Waldbrand in Bayern aktuell eher eine untergeordnete Rolle.
Errechnet man aber aus den Daten der Bundesanstalt das Flächenmittel des Einzelbrandes, verändert sich dieses Bild drastisch. Dann ist Bayern im Vergleich der anderen Bundesländer in den Jahren 2011 mit 0,5 ha und 2012 mit 0,7 ha je Einzelbrand jeweils in der Spitzengruppe vertreten (Lachmann 2012). Bei klimabedingt steigendem Waldbrandrisiko (Badeck et al. 2003) kann dies nicht nur für den durchschnittlichen bayerischen Waldbesitzer mit 2,0 ha Waldfläche enorme wirtschaftliche Bedeutung haben, sondern ebenso die Schutzfunktionen des Waldes und seine ökosystemaren Dienstleistungen beeinträchtigen.
Anhand dieser Problemstellung lassen sich folgende Fragestellungen ableiten: Gibt es in Bayern eine regional differenzierte Waldbrandgefährdung und wie stellt sie sich anhand der Datenlage dar? Auf welchen Annahmen und Ansätzen basieren Prognoseverfahren und wie sind deren Ergebnisse zu interpretieren?
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