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Christian Kölling
»Sein oder Nichtsein«: MARGINS - LWF-aktuell 92

Vor wenigen Wochen wurde am Zentrum Wald-Forst-Holz Weihenstephan mit MARGINS ein neues Projekt zu den Randvorkommen unserer Baumarten in Europa begonnen. Es geht der Frage nach, warum manche Baumarten aus dem mitteleuro­päischen Raum nicht in der Lage sind, auch den Süden Europas zu besiedeln. Die Wissenschaftler erwarten, dass das Forschungsprojekt wichtige Hinweise bezüglich der richtigen Baumartenwahl im Zuge der Klimaerwärmung bringt.

Das Projekt »MARGINS« untersucht innerhalb einer Laufzeit von drei Jahren die Gründe, warum die Baumarten Fichte, Tanne, Buche, Kiefer, Trauben- und Stieleiche in den wärmeren Regionen Mittel- und Südeuropas nicht mehr vorkommen.

Das Forschungsvorhaben sucht Antworten auf folgende vier Fragen:

  • Was hindert die Baumarten, über ihren angestammten Bereich weiter nach Süden in Wärmegebiete vorzustoßen?
  • Welche Umweltfaktoren halten die Baumarten innerhalb ihrer Verbreitungsgebiete gefangen?
  • Welche Schäden treten auf, wenn die Baumarten ihre Verbreitungsgrenzen überschreiten?
  • Wie mag es den Baumarten ergehen, wenn sie im Klimawandel höheren Temperaturen ausgesetzt werden, als sie bislang bei uns gewohnt sind?
Das Foto zeigt einen Hang, der teils mit Bodenvegetation bewachsen ist, teils frei liegt. Im Vordergrund sind verschiedene Gehölze unter anderem Buchen zu sehen.Zoombild vorhanden

Abbildung 1: Beispiel für ein Randvorkommen der Buche in Mittelitalien; die Buche wächst dort
gemeinsam mit mediterranen Gehölzen wie Steineiche, Erdbeerbaum und Bocksdorn

Die Bezeichnung MARGINS leitet sich übrigens vom englischen Wort für Saum her: die Hauptvorkommen der Baumarten gehen zu den Rändern hin in einen Saum über, jenseits dessen keine Vorkommen mehr zu beobachten sind. Dieser Übergang zwischen Sein und Nichtsein ist für MARGINS der Ort der Erkenntnis: »Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage«.

MARGINS wird von den drei Partnern aus dem Zentrum Wald-Forst-Holz (Technische Universität München – TUM, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf – HSWT und Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft – LWF) und dem Bayerischen Amt für Forstliche Saat- und Pflanzenzucht – ASP bearbeitet.

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Autor

  • Dr. Christian Kölling