Header Biodiversität

RSS-Feed der Bay. Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft abonnieren

So verpassen Sie keine Neuigkeiten mehr. Unser RSS-Feed "Nachrichten der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft" informiert Sie kostenlos über unsere aktuellen Beiträge.

Aufruf des RSS-Feeds

Gregor Aas
Der Wildapfel – Biologie und Ökologie einer gefährdeten Baumart - LWF-Wissen 73

Der Wildapfel (Malus sylvestris) ist eine einheimische, sehr seltene und in ihrem Bestand gefährdete Baumart, die vereinzelt in lichten Laub- und Kiefernwäldern und vor allem in Auwäldern, an Waldrändern und in Hecken wächst. Sie ist eine der Apfel-Wildarten, aus denen durch Domestizierung der Kulturapfel (Malus domestica) entstanden ist. Hybridisierung und Introgression zwischen Wild- und Kulturapfel erschweren eine sichere taxonomische Trennung beider Sippen und haben die Artidentität von Malus sylvestris erheblich beeinträchtigt. Die Behaarung von Blüten und Laubblättern sowie die Größe und der Geschmack der Früchte sind die besten Merkmale zur Unterscheidung von Wild- und Kulturapfel.

Weiße Blüten an einem ZweigZoombild vorhanden

Abbildung: Blüten eines Wildapfels; neben rein weiß blühenden Bäumen kommen oft Individuen vor, deren Blüten rosafarben sind. Foto: G. Aas

Der Wild- oder Holzapfel (Malus sylvestris Mill.) ist eine unserer seltensten einheimischen Baumarten. Von Natur aus kommt die konkurrenzschwache Art in Mitteleuropa nur zerstreut und meist einzeln in lichten Laub- und Kiefernwäldern und insbesondere in Auwäldern vor. Malus sylvestris hat viel von seiner Identität als Art verloren, weil sich über Jahrtausende hinweg die indigenen Populationen mit dem überall in Mitteleuropa eingeführten Kulturapfel (M. domestica Borkh.) und dessen verwilderten Abkömmlingen vermischt haben. Deshalb sind die Unterscheidung beider Sippen und Angaben zur Verbreitung und Häufigkeit des Wildapfels problematisch.

Die Gattung Malus (Apfelbaum) gehört innerhalb der Familie der Rosaceen (Rosengewächse) zur Gruppe der Kernobstgewächse oder Apfelartigen (Subtribus Pyrinae, früher Unterfamilie Maloideae; Potter et al. 2007). Sie bildet wie Pyrus (Birne) und Sorbus (Mehl und Vogelbeere) als Frucht einen Kernapfel, bei dem der fleischige Blütenbecher die pergamentartigen Fruchtblätter (das Fruchtgehäuse) umgibt. Die Gattung Malus umfasst je nach Auffassung 25 bis 50 Arten in der nördlichen gemäßigten Zone Europas, Asiens und Amerikas. M. sylvestris ist die einzige indigene Apfelbaumart in Mitteleuropa, daneben wird der Kultur oder Gartenapfel (M. domestica) als eines unserer wichtigsten Obstgehölze weit verbreitet angebaut.

weiterlesen ... Der Wildapfel – Biologie und Ökologie einer gefährdeten Baumart pdf 1,3 MB

Autor

  • Gregor Aas