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Hans-Peter Dietrich, Lothar Zimmermann und Stephan Raspe
Wiederbefüllung der Wasserspeicher in Waldböden nach dem Trockenjahr 2018

w76 Bayerische Waldklimastationen: Umweltbedingte Veränderungen im Wald erkennen und bewerten

(Stand Februar 2019)
Der dritte „Jahrhundertsommer“ in nur 15 Jahren hat im Jahr 2018 landesweit zu teilweise starken Trockenstressreaktionen der Waldbäume geführt und das Risiko und die Anfälligkeit gegenüber biotischen Schaderregern erhöht (z.B. Borkenkäferbefall).

Die Erholung der Wälder ist für den Waldbauern von großem Interesse. U.a. stellt sich die Frage nach der Wiederbefüllung der Bodenwasserspeicher im Winter und der Wasserverfügbarkeit für die Pflanzen in der nahen Vegetationszeit. Frühjahrskulturen werden derzeit angelegt und standortstaugliche Baumarten gepflanzt.
Nachfolgende Befunde zum Wasserhaushalt an Waldstandorten stützen sich auf die Messergebnisse an Bayerischen Waldklimastationen. Verwendet werden:
  • Meteorologische Messdaten und Modellrechnungen an 18 Bayerischen Waldklimastationen bis Ende Februar 2019;
  • Messungen zur Bodenfeuchte an sechs Schwerpunkt Waldklimastationen;
  • Regionalisierte Niederschlagsdaten in Bayern vom Deutschen Wetterdienst (DWD).

Regenmenge seit Ende der Vegetationsperiode 2018 regional unterdurchschnittlich

Die Niederschlagsverteilung seit Ende der Vegetationsperiode weist größere regionale Unterschiede auf (Abbildung 1). In den niederschlagsärmeren Regionen v.a. in Unter- und Oberfranken sind die Defizite gegenüber dem langjährigen Mittel im Vergleichszeitraum größer als in den regenreicheren Regionen der Mittelgebirge, wie in Spessart, Rhön, Frankenwald, Bayer. Wald, Jura und im Voralpen-/Alpenraum. Mit wenigen Ausnahmen (Region in Oberfranken) hat es bis Ende Februar 2019 landesweit mehr als 150 Liter je Quadratmeter geregnet.

Zwei Bayernkarten mit unterschiedlich gefärbten Bereichen für die Menge der Niederschläge.

Abbildung 1: Niederschlagsmenge von Oktober 2018 bis Februar 2019 (oben links) sowie Abweichung vom langjährigen Mittel 1961 – 90 (oben rechts). Zum Vergleich: Niederschlagsmengen an den Waldklimastationen (Tabelle unten)

Tabelle: Niederschlagsmenge von Oktober 2018 bis Februar 2019 an den Waldklimastationen

Wasserspeicher der Böden meist wieder gefüllt

An den meisten WKS Standorten sind die Wasserspeicher der Waldböden im Februar 2019 wieder aufgefüllt. Selbst an Standorten oder in Regionen mit geringen Niederschlägen sind deshalb zumindest die Oberböden bis 60 cm Bodentiefe wieder soweit aufgefüllt, dass die Wasserversorgung der Pflanzen uneingeschränkt gewährleistet ist. Messergebnisse an den Bayerischen Waldklimastationen bestätigen dies.

Allgemein gilt: je flachgründiger der Boden und je geringer sein Speichervermögen, desto rascher verläuft die Wiederbefüllung aber auch die Austrocknung. Bei Tonböden verzögert sich die Wiederbefüllung bei vergleichbaren Niederschlagsmengen aufgrund von Veränderungen der Porenzusammensetzung nach starker Austrocknung.

Beim aktuellen Füllstand der Bodenwasserspeicher unterscheidet sich das Risiko von Frühjahrs- Frühsommertrockenheit in der kommenden Vegetationsperiode nicht maßgeblich von den Vorjahren. Auf die weitere Niederschlagsentwicklung wird es ankommen.
Ob die extreme Trockenheit 2018 nicht nur Wachstum und Vitalität, sondern auch das Wurzelsystem der Waldbäume stärker beeinträchtigt haben, lässt sich derzeit noch nicht absehen.
Verfügbarer Wasservorrat im gesamten Bodenprofil an den WKS von Januar 2018 bis März 2019
Horizontweise verfügbare Wasservorräte im Boden an den WKS von November 2018 bis Februar 2019

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