Die Waldklimastation Flossenbürg
Die Waldklimastation (WKS) Flossenbürg mit Phänologischem Garten liegt etwa 5km nordöstlich der Ortschaft Flossenbürg im Nordosten der Oberpfalz, nahe der tschechischen Grenze.
Lage
Forstlicher Wuchsbezirk »Innerer Oberpfälzer Wald«; etwa 840m Seehöhe
Klima
Subkontinental; Jahresmittel der Lufttemperatur: 6,2°C; durchschnittlicher Jahresniederschlag: 960 l/m² (1998–2011); mittlere Vegetationsdauer 128 Tage (mehr als 10°C Tagesmitteltemperatur)
Geologie
Grundgebirge aus Cordierit-Sillimanit-Gneis
Boden
Braunerde-Podsol mit rohhumusartigem Moder; nährstoffarm mit geringen Calcium- und Magnesiumgehalten; starke Podsolierung durch saures Ausgangsgestein, schwer zersetzbare Nadelstreu, kühle Temperaturen und hohe Jahresniederschläge
Forschungsbestand
ca. 107-jähriger Fichtenbestand mit Douglasien; Holzvorrat etwa 537m³ pro Hektar (Stand 2009); durchschnittlicher Holzzuwachs ca. 10,1m³ pro Hektar und Jahr (1995–2012)
Vegetation
Potentielle natürliche Vegetation: Dornfarn-Buchenwald (Dryopteris-Fagus-Gesellschaft); charakteristische Bodenpflanze: Breitblättriger Dornfarn (Dryopteris dilatata) Aktuelle Vegetation: Fichtenbestand mit Douglasien; charakteristische Bodenpflanzen: Drahtschmiele (Deschampsia flexuosa), Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
Stoffeinträge
Erfolge der Luftreinhaltung sind mit zeitlicher Verzögerung auch in ehemals hoch belasteten Regionen Nordostbayerns spürbar. Die Schwefeleinträge sind seit Mitte der 1990er Jahre deutlich gesunken.
Da die Stickstoffeinträge weiterhin auf hohem Niveau bleiben, überschreitet die Gesamtsäurebelastung noch immer den kritischen Grenzwert.
Magnesium-Mangel
Der Fichtenstandort ist tiefgründig versauert, die Böden sind magnesiumarm. In den Bäumen des Fichtenaltbestandes ist mehr Magnesium gespeichert als im durchwurzelten Boden. Die Magnesiumversorgung ist in einzelnen Jahren eingeschränkt, zeitweise wurden Nadelvergilbungen beobachtet.
Laufkäfer-Vorkommen
Auf der Fläche der WKS lebt ein Bergwaldbewohner, der Harz-Großlaufkäfer (Carabus linnei). In Bayern kommt er nur in den östlichen Mittelgebirgen sowie in den Alpen vor und nutzt auch Nadelforste als Ersatzlebensraum. Gemeinsam mit weiteren Großlaufkäferarten zeigt er ein noch aktives Bodenleben trotz fortgeschrittener Bodenversauerung an.
Abb. 1: Tägliche mittlere Lufttemperatur
Abb. 2: Täglicher Niederschlag
Abb. 3: Täglicher verfügbarer Wasservorrat
Abb. 4: Tägliche mittlere Lufttemperatur
Abb. 5: Täglicher Niederschlag
Abb. 6: Täglicher pflanzenverfügbarer Wasservorrat
Abb. 7: Mittlere Lufttemperatur
Abb. 8: Monatssummen Niederschlag
Abb. 9: Jährlicher verfügbarer Wasservorrat
Abb. 10: Stickstoffeintrag
Kontakt
Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft
Hans-Carl-von-Carlowitz-Platz 1, 85354 Freising
Telefon: 08161 71- 4801, Telefax: 08161 71- 4971
www.lwf.bayern.de
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Weiden i.d.OPf.
Beethovenstraße 9, 92637 Weiden i.d.OPf.
Telefon: 0961 3007- 0, Telefax: 0961 3007-777
www.aelf-we.bayern.de/