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Stephan Raspe und Winfried Grimmeisen
Winter füllte Wasserspeicher der Waldböden - LWF-aktuell 81

Gleich zu Beginn des Winters wurden die Wasserspeicher der Waldböden auch im Flachland vollständig wieder aufgefüllt. In den Mittelgebirgen waren sie ohnehin schon im Herbst randvoll. Im Dezember versanken die Böden dann unter einer dicken Schneedecke in einen tiefen Winterschlaf, aus dem sie erst durch kurze Wärmeperioden wieder erwachten. Da das Schmelzwasser von den Waldböden nicht mehr aufgenommen werden konnte, entstand vielerorts Hochwasser.

Überflutete StraßeZoombild vorhanden

Abbildung: Land unter: In vielen Teilen Bayerns führte die milde Witterung zu einer raschen Schneeschmelze und ließ viele Flüsse über die Ufer treten. Foto: M. Stocker, WWA Hof

In den Wintermonaten kommt der Wald zur Ruhe. Die Bäume fallen sozusagen in einen tiefen Winterschlaf. Die Laubbäume haben ihre Blätter verloren und auch bei den Nadelbäumen kommt der Saftfluss fast vollständig zum Erliegen. Dies ist die Zeit, in der die im Sommer angezapften Bodenwasservorräte wieder aufgefüllt werden können.

Nur in extrem milden Wintern kann auch in dieser Zeit ein nennenswerter Entzug von Bodenwasser stattfinden. Das war in diesem kühlen, schneereichen Winter jedoch nicht der Fall.

Bereits im Herbst waren die Bodenwasserspeicher in den Mittelgebirgen vollständig gefüllt. Im Dezember und Januar blieb dieser Zustand unter der fast durchgehenden Schneedecke erhalten. Nur während kurzer Tauphasen stiegen die Bodenwassergehalte rasch weit über die Feldkapazitätsgrenze an. Dann wurden zum Teil erhebliche Wassermengen freigesetzt und speisten das Grundwasser oder flossen oberflächennah ab und trugen so zu den bekannten Winterhochwässern bei.

Besonders deutlich zu erkennen ist ein solcher Tauwasser-Peak während der Wärmeperiode Mitte Januar an der Waldklimastation Mitterfels. Bodenwasserspeicher überall randvoll Auch im Flachland, wo die Bodenfeuchte im Herbst noch deutlich niedriger war, füllten sich die Bodenwasserspeicher Anfang Dezember rasch wieder auf. Da auch hier die Niederschläge im Dezember und Januar häufig als Schnee fielen, stiegen die Bodenwassergehalte nur während der Tauperioden an. Dann übertrafen sie die Feldkapazität jedoch deutlich, so dass auch im Flachland teilweise erhebliche Wassermengen in kurzer Zeit mobilisiert wurden.

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