Stephan Raspe und Winfried Grimmeisen
Hitzesommer ließ Wälder »schwitzen« - LWF-aktuell 78
Der kühlfeuchte Mai und hohe Niederschläge zu Beginn des Junis retteten die Wälder vor extremen Trockenstress während der Hitzeperiode im Juni und Juli dieses Jahres. In der über vier Wochen anhaltenden Trockenperiode verbrauchten die Wälder sehr viel Wasser. Die Bodenwasserspeicher reichten jedoch gerade noch aus, um Trockenschäden zu vermeiden. Aber viel länger hätte die Trockenheit nicht andauern dürfen. Die Laubbäume verbrauchten mehr Wasser als die Fichtenbestände.
Zoombild vorhanden
Abbildung: Wasservorräte im Gesamtboden an der Waldklimastation Mitterfels
Unterschiedlicher hätten die Monate Mai, Juni und Juli kaum ausfallen können. Während der kühl-feuchte Mai die Wasservorräte in den Waldböden weiter auf hohem Niveau hielt, wurde es im Juni richtig spannend. Der Sommer hielt ab Mitte Juni Einzug. Eine vierwöchige Trockenzeit mit z.T. extrem hohen Temperaturen begann, die erst Mitte Juli mit heftigen Gewittern und Starkregenereignissen zu Ende ging. In dieser Schönwetterperiode konnten die Bäume zunächst aus dem Vollen schöpfen und bei weit geöffneten Spaltöffnungen ungehemmt transpirieren.
Aus dem Rückgang der Wasservorräte im Boden, wie er an den Waldklimastationen (WKS) gemessen wurde, kann auf den Wasserverbrauch der Wälder geschlossen werden. Dabei zeigt sich, dass die Laubwälder mit täglich 3,2 bis 3,6 Litern pro Quadratmeter deutlich mehr Wasser verbrauchten als die Fichtenbestände mit 1,5 bis 2,2 l/m². Auf allen untersuchten Standorten war jedoch am Ende der Trockenperiode noch ausreichend Wasser für 8 bis 24 Tage im Boden vorhanden, so dass akuter Trockenstress gerade noch vermieden wurde.
Wie im letzten Heft bereits berichtet, füllten ergiebige Niederschläge die im April bereits deutlich angezapften Bodenwasserspeicher Anfang Mai wieder vollständig auf. Auch im weiteren Monatsverlauf blieb in Süd- und Mittelbayern die kühl-feuchte Witterung bestehen, so dass der Wasserverbrauch der Wälder sich mit der Nachlieferung aus dem Niederschlag die Waage hielt. Die Wasservorräte der Waldböden blieben daher auf sehr hohem Niveau nahezu konstant. Doch dabei blieb es nicht. In den ersten Junitagen fielen nochmals heftige Niederschläge, die die Bodenwasservorräte weiter anstiegen ließen. Am 3. Juni wurden daher an allen WKS, an denen die Bodenfeuchte gemessen wird, die höchsten Wasservorräte eines Frühsommers seit Beginn der Messungen registriert.
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