Lothar Zimmermann und Stephan Raspe
November-Mix und »Grüne Weihnacht« - LWF-aktuell 69
Der November war ein Monat der Gegensätze, von sommerlich warm am Anfang bis winterlich weiß zum Ende bot er eine breite Palette von Witterungslagen. Die Schneedecke hielt im Dezember nur bis kurz vor Weihnachten. Dann sorgte eine Nordwestlage für die Zufuhr milder Luft mit dem typischen Weihnachtstauwetter. Noch zu Weihnachten ließ ein Kälteeinbruch die Temperaturen wieder auf winterliche Werte sinken. In beiden Monaten war es mit 15 bis 30 Prozent weniger Niederschlag als normal relativ trocken. Im Januar fielen die Temperaturen weiter bis nahe –20 °C und wichen damit deutlich nach unten ab.
Zoombild vorhanden
Abbildung: Temperatur: Mittlere Abweichung aller WKS zum Mittel 1961–1990
Anfang November schmolz der letzte Schneerest vom Oktober bei milden, sommerlichen Temperaturen. Im weiteren Verlauf des Monats sorgten durchziehende Kaltfronten und Nachtfröste für eine rasche Abkühlung, gegen Monatsende fiel Schnee bis ins Flachland hinein. Dieser frühe Wintereinbruch erinnerte an den kalten und schneereichen November des Vorjahres, während die hohen Temperaturen am Monatsanfang eher dem deutlich zu warmen und sonnenreichen November 2006 entsprachen.
Subtropische Warmluft sorgte zu Anfang des Monats für sommerliche Temperaturen. Unter einer Nebeldecke allerdings blieben die Temperaturen deutlich niedriger. Am 5. November lag die mittlere maximale Lufttemperatur aller Waldklimastationen (WKS) bei 16 °C, Spitzenreiter waren im Alpenvorland unter Föhneinfluss die WKS Altötting und Ebersberg mit einer Tageshöchsttemperatur von 21,7 °C. Außer Nebelnässen fiel kein Niederschlag, nur im äußersten Norden regnete es.
Am 11. November brachte eine Kaltfront mit maritimer Polarluft eine deutliche Abkühlung und Niederschläge bis zu den Alpen. Gleichzeitig sank die Schneefallgrenze auf 900 m ü.NN. Der Norden blieb dagegen vergleichsweise niederschlagsarm. Danach setzte sich leichter Hochdruckeinfluss durch, die Niederschlagsneigung ging zurück. In den klaren Nächten kühlte es auf Grund der ungehinderten langwelligen Abstrahlung auf Temperaturen unter 0 °C ab.
Am 21. des Monats durchquerte wieder eine kräftige Kaltfront Bayern, der Wind frischte kurzzeitig deutlich auf, örtlich sogar bis auf Sturmstärke. Besonders im Süden und Osten fielen an den WKS ergiebige Niederschläge zwischen 15 bis 34 Liter pro Quadratmeter. Nachfolgend strömte Polarluft ein. Sie sorgte für Schnee bis ins Flachland, fast landesweit bildete sich eine ein bis zehn Zentimeter dicke Schneedecke. Auf Grund des Hochdruckeinflusses hielt sich diese Schneedecke vereinzelt bis Ende des Monats. Wenn die Sonne schien, wurden als tägliche Höchsttemperatur 5 °C erreicht, war es trüb, bewegten sich die Tageshöchstwerte um den Gefrierpunkt. Nachts gab es verbreitet Frost, im Westen wurden sogar Tiefsttemperaturen um –10 °C erreicht. Gegen Monatsende wurde es wieder etwas milder und blieb niederschlagsarm.
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