Jörg Ewald und Christian Kölling
Wo der Wald an Grenzen stößt - LWF-aktuell 71
Die scheinbar triviale Frage nach den Verbreitungsgrenzen ist mit dem Klimawandel wieder aktuell geworden: Die Höhen- und Wärmegrenzen der Baumarten in den Alpen sind ein wesentlicher Baustein im Verständnis der ökologischen Nischen der heimischen Baumarten. Insgesamt sind in der Baumarten-Datenbank BERGWALD 30 Baumarten dokumentiert. Für sieben dieser Baumarten liefert die Vegetationsdatenbank neue Höhenrekorde.
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Abbildung: Wildflussauen und Moore sind in tieferen Lagen verbreitet, was ein erhöhtes Wärmebedürfnis der hier vorkommenden Pionierbaumarten Lavendelweide und Spirke vortäuscht. Foto: J. Ewald
Um die Reaktion der Baumarten auf den Klimawandel abschätzen zu können, müssen wir ihre Wärmeansprüche kennen. Dabei sind regionale Höhengrenzen ihrer Verbreitung von besonderem Interesse. Da die Jahresmitteltemperatur in den Nordalpen eng von der Meereshöhe abhängt, kann man aus ihr das Wärmeklima recht genau abschätzen.
Die »Pflanzensoziologische Exkursionsflora« von Oberdorfer nennt die jeweils höchsten bekannten Vorkommen aller Pflanzenarten inkl. der Baumarten in Deutschland. In der Datenbank BERGWALD, die fast 5.000 Vegetationsaufnahmen aus den Bergwäldern der Bayerischen Alpen enthält, lassen sich die Höhenspannen der Verbreitung von Baumerten differenziert nach baumförmigen Exemplaren und Verjüngungspflanzen abfragen.
Insgesamt sind in der Datenbank BERGWALD 30 Baumarten dokumentiert. Dass für 13 Baumarten die Beobachtungen in Vegetationsaufnahmen die Höhenrekorde der Oberdorfer- Flora übertreffen, unterstreicht die außerordentliche Bedeutung von Vegetationsdatenbanken für die Kenntnis der Verbreitung von Pflanzen. Für sieben dieser Baumarten liefert die Vegetationsdatenbank neue Höhenrekorde.
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