Camilla Wellstein und Carl Beierkuhnlein
Wälder im Klimawandel - LWF-aktuell 85
Der bayerische Forschungsverbund FORKAST "Auswirkungen des Klimas auf Ökosysteme und klimatische Anpassungsstrategien" untersucht mit einem Schwerpunkt auch Waldbäume und Waldökosysteme. Wälder stellen eine der wichtigsten natürlichen Ressourcen dar. Sie tragen zur Erhaltung der biologischen Vielfalt, zur Wasserqualität und zur Klimastabilität bei.
Die prognostizierten Klimaänderungen werden sich nachhaltig auf die Ökologie und die ökosystemaren Dienstleistungen heimischer Wälder auswirken. Es zeichnet sich ab, dass diese Veränderungen und vor allem die Reaktionen von Organismen und Ökosystemen eine der größten Herausforderungen für die Entwicklung von Anpassungsstrategien darstellt.
Die mit Wäldern befassten Forschergruppen in FORKAST generieren durch disziplinenübergreifende Forschung Wissen, welches angesichts der erwarteten neuartigen Umweltbedingungen zeitnah hilft, optimierte Ansätze der Waldgestaltung zu entwickeln. Unsicherheiten bezüglich der ökologischen Auswirkungen des Klimawandels ergeben sich nicht nur aus der Erwärmung, sondern vor allem durch zunehmende Klimavariabilität und -extreme.
Einzelne Ereignisse wie die frühen Morgenstunden der Spätfrostnacht am 4. Mai 2011 oder zeitlich begrenzte Phasen mit außergewöhnlichen Bedingungen wie der von einer extremen Dürre begleitete Hitzesommer im Jahr 2003 sind es, die sich ökologisch und teils nachhaltig - leider im negativen Sinne - auswirken. Die Wahrscheinlichkeit solcher Ereignisse nimmt mit dem Klimawandel zu. Es sind nun genau solche extremen Bedingungen, die unzureichend in den existierenden regionalen Klimamodellen abgebildet werden. Aus der Vergangenheit können sie nicht abgeleitet werden und sie erst dann zu analysieren, wenn sie aufgetreten sind, ist für eine Anpassung forstwirtschaftlicher Strategien zu spät.
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