Enno Uhl
Bodenstruktur und Bestandeswachstum - LWF-aktuell 67

Die Bodennote charakterisiert die bodenphysikalische Güte eines Standortes. Sie gibt Auskunft über die Belüftungssituation und die Wasserleitfähigkeit des Bodens. Für die Bewirtschaftung des Waldes spielt der Zusammenhang zwischen bodenstruktureller Güte und Bestandswachstum hinsichtlich des Maschineneinsatzes eine wichtige Rolle, wenn ein unsachgemäßer Einsatz die Bodenstruktur verschlechtert und Zuwachsverluste hervorruft.

Ein komplexes Gefüge aus Standortsfaktoren bestimmt das Wachstum der Bäume. Allerdings ist über den Einfluss bodenstruktureller Eigenschaften eines Standortes auf das Wachstum bisher nur wenig bekannt. Doch beeinflussen gerade Lagerungsdichte oder Porenverteilung die Wasserversorgungs und Belüftungssituation im Wurzelraum der Bäume. Neben externen Standortsfaktoren wie Niederschlag oder Temperatur bestimmen diese bodeninhärenten Faktoren das Wachstum.

Wolf (2005) stellte auf einem Schüttsubstrat auf einer Rekultivierungsfläche einen statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen der bodenstrukturellen Güte und dem Höhenwachstum von Laubhölzern fest. Sie entwickelte aus den bodenphysikalischen Parametern Gesamtporenraum, Wasserleitfähigkeit und Porenquotient ein Bewertungsmaß für die bodenphysikalische Güte eines Standortes. Der Gesamtporenraum gibt dabei Auskunft über den effektiven Wurzelraum sowie über die Wasserspeicherkapazität.

Über Wasserleitfähigkeit und Porenquotient lässt sich die Belüftungssituation im Boden charakterisieren. Dieser Zusammenhang ist für die Forstwirtschaft wichtig, weil die Befahrung des Waldbodens mit Forstmaschinen das strukturelle Gefüge im Boden verändern und gegebenenfalls zu einer Verschlechterung des Standortes führen kann.