Winfried Grimmeisen und Stephan Raspe
Nordbayerns Wälder saßen auf dem Trockenen - LWF-aktuell 67
Die Wasserversorgung der Wälder in Bayern war in diesem Jahr eindeutig zweigeteilt. Während in Südbayern den ganzen Sommer über optimale Feuchtebedingungen herrschten, wurde nördlich der Donau das Wasser knapp. Im August war es dort teilweise sogar trockener als im Rekordsommer 2003. Es ist damit zu rechnen, dass die Reservestoffbildung der Bäume für das nächste Jahr beeinträchtigt wurde. Im Süden sorgten dagegen immer wieder ergiebige Niederschläge bei warmen Temperaturen für gute Wachstumsbedingungen und ideale Voraussetzungen für den Blattaustrieb im Frühjahr 2009.
Der Sommer war in diesem Jahr in Bayerns Norden und Süden sehr unterschiedlich. Während es im Süden reichlich Niederschläge gab, fiel im Norden deutlich weniger Regen als normal. Bereits im Frühsommer zeichnete sich daher auch eine Zweiteilung der Wasserversorgung der Wälder ab. Wie sich die Bodenwasserspeicher über den Sommer weiter entwickelten, wird dieses Mal beispielhaft anhand der Bodenfeuchtemessungen an den Waldklimastationen (WKS) Freising und Riedenburg dargestellt.
An der oberbayerischen Waldklimastation Freising füllten hohe Niederschläge Mitte Juli den Bodenwasserspeicher. Der Wasservorrat im Boden stieg auf Sommer-Rekordwerte. Ab Ende Juli bis Mitte August ging die Bodenfeuchte dann wieder merklich zurück. In diesem Zeitraum verringerte sich der Bodenwasservorrat um knapp 70 Liter pro Quadratmeter. Allerdings waren immer noch mehr als 270 Liter Wasser pro Quadratmeter im Waldboden an der WKS Freising gespeichert – genug also, um den Wald mit Wasser zu versorgen.
Anschließend fielen wieder ergiebigere Niederschläge und der Bodenwasservorrat wuchs auf über 300 Liter pro Quadratmeter an. Erst im September überstieg der Wasserverbrauch wieder den Nachschub. Der Wasservorrat im Boden sank bis auf 260 Liter pro Quadratmeter. Doch das dürfte noch kein Problem für den Buchen-Eichen Mischbestand dargestellt haben.
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