Forschungs- und Innovationsprojekt
Evidenzbasierte Anbauempfehlungen im Klimawandel EVA (Projekt C57)

Verjüngung aus Laub- und Nadelbäumen unter Fichten-Altbestand Zoombild vorhanden

Verjüngung aus Laub- und Nadelbäumen unter Fichten-Altbestand (©Stefan Tretter, LWF)

Forschungskooperation zur Realisierung eines nachhaltigen und klimaangepassten Waldumbaus.

Der Wahl der richtigen Baumart geht in der forstlichen Planung ein komplexer Entscheidungsprozess voran. In einer Zeit, in der die Baumartenpalette zu erweitern beziehungsweise an den Klimawandel anzupassen ist, fällt dieser Entscheidungsprozess zunehmend schwerer. Das vorliegende Projekt liefert durch die Modellierung von anbaurelevanten Informationen zu 30 Baumarten eine datenbasierte Grundlage für diesen Entscheidungsprozess. Dabei werden vier wesentliche Aspekte der Baumartenwahl, (1) das Anbaurisiko, (2) die Wuchsleistung, (3) die Herkunftswahl und (4) die Plastizität mit unterschiedlichen Methoden abgebildet und am Ende zu einem Anbauwürdigkeitsindex zusammengefasst.

Europakarte mit schwarzen Punkten (v.a. Mitteleuropa) und grünen Flächen (v.a. in Südeuropa und Türkei)Zoombild vorhanden

Verbreitungsareal am Beispiel der Schwarzkiefer (Quelle: Caudullo et al. 2017)

Das Projekt schafft Voraussetzungen, um den Wald der Zukunft optimal zu bewirtschaften und die Anbaupotenziale aller wichtigen Haupt- und Nebenbaumarten sowie der wichtigsten nichtheimischen Baumarten besser abzuschätzen. Dazu werden etablierte Ansätze der Modellierung von Artverbreitung, Wachstumsleistung und optimalen Herkunft weiterentwickelt und miteinander verschnitten. Experimentelle Arbeiten zur Bestimmung der phänotypischen Plastizität von Baumarten schließen Forschungslücken bezüglich der tatsächlichen Anpassungsfähigkeit von Arten und Herkünften an Erwärmung und zunehmende Sommertrockenheit.

Als Ergebnis werden Modelle und praxistaugliche digitale Karten zur Verfügung stehen. Die Karten können in bestehende Beratungssysteme integriert oder zum Aufbau von digitalen Informationssystemen genutzt werden.

English version

The selection of suitable tree species is preceded by a complex decision-making process in forest management. At a time when the range of tree species needs to be expanded or adapted to climate change, this decision-making process is becoming increasingly difficult. The present project provides a data-based basis for this decision-making process by modelling cultivation-relevant information on 30 tree species. Four essential aspects of tree species selection, (1) the cultivation risk, (2) the growth performance, (3) the region of provenance and (4) the plasticity are mapped with different methods and summarized at the end to a cultivation worthiness index.
The project sets the conditions in order to sustainably manage and preserve forests in the future and to better estimate the potential of all important main and secondary tree species as well as the most important non-native tree species. To this end, established approaches to modelling species distribution, growth performance and provenance are further developed and merged together. Both field work and analysis to determine the phenotypic plasticity of tree species closes research gaps regarding the actual adaptability of species and provenances to warming and increasing summer drought.
As a result, models and userfriendly digital maps will be available. These maps can be integrated into existing decision support systems or used to set up digital information systems.

Weiterführende Informationen

Projektinformationen

Status:laufend
Laufzeit:01.10.2021 – 30.09.2024
Projektleiter:Dr. Hans-Joachim Klemmt (PL Gesamt), Wolfgang Falk (PL LWF)
Durchführende Institutionen:Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft; Landesforst Mecklenburg-Vorpommern (AöR), Betriebsteil Forstplanung / Versuchswesen / Informationssysteme; Universität Greifswald, Institut für Botanik und Landschaftsökologie, Experimentelle Pflanzenökologie
Forschungskooperation:Bundesforschungszentrum für Wald, Institut für Waldwachstum Waldbau & Genetik, Österreich
Kooperationspartner:Bayerisches Amt für Waldgenetik, Forstgenetisches Versuchswesen; Stadtforstamt Hansestadt Rostock; Universität Greifswald, Dezernat Körperschaftsverwaltung
Finanzierung:Waldklimafonds, Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz