Forschungs- und Innovationsprojekt
ANALOG – Waldzukunft zum Anfassen (Projekt C 43)
Klimaanalogien als Informations- und Kommunikationsmittel in der Klimawandelanpassung der Wälder um Nürnberg
Hintergrund und Projektziele
Abb. 1: Bunte Wälder (Foto: Anja Körner, FBG Nürnberger Land)
Um die vielfältigen Leistungen unserer Wälder zu erhalten, ist ein klimagerechter Waldumbau unumgänglich. Dieser muss bereits heute stattfinden und die zukünftige Klimaentwicklung berücksichtigen. In Deutschland befinden sich 48 % des Waldes in Privatbesitz, davon ist rund die Hälfte Kleinwaldbesitz mit weniger als 20 ha.
Für eine flächenhafte „Klima-Stabilisierung“ der Wälder ist es daher unerlässlich, diese Waldbesitzer zu erreichen und den Handlungsbedarf zu vermitteln.
Abb. 2: Edelkastanien-Kiefern-Eichen-Mischbestand (Foto: Tobias Mette, LWF)
Eingebunden in das Projekt sind neben der LWF das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Roth sowie die drei dortigen Forstbetriebsgemeinschaften Nürnberger Land, Roth und Umgebung und Heideck-Schwabach. In diesen Betriebsgemeinschaften sind Privatwaldbesitzer mit insgesamt 39.500 ha Wald organisiert.
Klimaanalogien führen den Waldbesitzern vor Augen, wie heute in Regionen unter Klimabedingungen gewirtschaftet wird, die uns in Zukunft erwarten.
Abb. 3: Edelkastanie unter Kiefer in den Cevennen (Foto: Susanne Brandl, LWF)
Daraufhin geht der Blick zuerst nach Europa und dann sogar in die ganze Welt, um Regionen zu finden, in denen bereits heute das Klima, das wir „morgen“ erwarten, verwirklicht ist (Abb. 5). Diese Regionen liegen erwartungsgemäß weiter südlich, wo es wärmer ist als bei uns.
Darüber hinaus müssen aber auch weitere Faktoren wie Niederschläge oder Kontinentalität übereinstimmen. Ein Blick in diese „Analog“-Regionen eröffnet nun ein Blick in die mögliche Zukunft unseres Bestandes.
Welche Baumarten wachsen dort, welche nicht? Und auch jenseits der Baumartenfrage liefern diese Analogregionen wertvolle Anregungen zu Waldbau, Management, Waldschutz und vieles andere mehr.
Abb. 4 (LINKS): Die rot markierten Standorte im AELF Roth sind klimatisch homogen. Abb. 5 (RECHTS): Die Karte zeigt Analoggebiete für diese Standorte im AELF Roth unter der Annahme eines harten Klimawandels (RCP 8.5) für verschiedene Zeiträume.
Weiterführende Informationen
Veröffentlichungen:
- Die Zukunft der Kiefer in Franken - LWF-aktuell 125
- waldwissen.net: ANALOG - Waldzukunft zum Anfassen
- Climate Analogues for Temperate European Forests to Raise Silvicultural Evidence Using Twin Regions
- ANALOG – Waldzukunft zum Anfassen - LWF-aktuell 130
- Brandl et al. (prep.). Worldwide Climate Analogs and Non-Analogs for Temperate German Forests
- Kölling et al. (2020, AFZ). Das Nelderrad als sparsames und wirksames Pflanzschema
- Kölling & Mette (2021, AFZ). Waldzukunft zum Anfassen: Woher kommt unser neues Klima?
- Kölling et al. (2023, AFZ). Unterstützte Wanderung
ANALOG-Exkursion Rhonetal:
Berichte:
- analog_AELFRoth_AtlasKlimazukunft_2021.pdf - demnächst verfügbar
- Musterbestände zum Waldumbau
- Schlussbericht ANALOG (WKF-Projekt) - demnächst verfügbar
Vorträge (demnächst verfügbar):
- Kölling & Mette (2020, HSWT Freising). Waldzukunft zum Anfassen.
- Mette (2020, Bingener Waldsymposium). Das neue Gleichgewicht
- Brandl et al. (2021, ForschungslandBayern). Waldzukunft zum Anfassen
- Brandl et al. (2021, FowiTa). Dynamisierte Baumarteneignung.
- Mette et al. (2021, FowiTa). Fichtenanalogie.
- Mette et al. (2022, WKF Kongress Göttingen).
- Mette et al. (2023, BuWiTa Würzburg). Artverbreitungsmodellierung der Buche
Weitere ANALOG-Webseiten:
Ansprechpartnerin
Projektpartner
Projektinformationen
Projektleitung: Dr. Christian Kölling (AELF Roth), Dr. Tobias Mette (LWF)
Projektbearbeitung LWF: Dr. Susanne Brandl
Laufzeit: 01.01.2019 bis 30.06.2022
Finanzierung: Waldklimafonds (FNR)
Projektpartner: AELF Roth, FBG Nürnberger Land, FBG Heideck-Schwabach und FBG Roth
Förderkennzeichen: 22WK514405