Hans Pretzsch
Produktivitätsrelation zwischen Fichte und Fichte/Buche - Konsequenzen angesichts des Klimawandels - LWF-Wissen 63
Der Beitrag versucht, bisher existierende Mosaiksteine über Wechselwirkungen zwischen Fichte und Buche zu einem Gesamtbild zusammenzufügen. Es wird gezeigt, dass die Baumarten Fichte und Buche in Mischung, je nach Standortsbedingungen, deutlich weniger, aber auch deutlich mehr Zuwachsleistung pro Fläche und Zeit erbringen können als die jeweiligen Reinbestände.
Abbildung: Fichten-Buchen-Mischbestand Zwiesel 111 Parzelle 3. Foto: L. Steinacker
Die Daten werden angesichts des Klimawandels auf der Basis von 23 langfristigen Versuchsflächen entlang eines weiten ökologischen Gradienten erhoben, der von der Schweiz über Süd- und Norddeutschland bis nach Polen reicht.
Die Analyse des Zusammenhangs zwischen Mischungseffekt und Bestandesmerkmalen zeigt für die Fichte, dass eine Beimischung von Buche je nach Höhenbonität der Fichte einen positiven oder negativen Mischungseffekt bewirken kann. Auf armen Standorten übt die Beimischung der Buche einen positiven Mischungseffekt aus, der mit zunehmendem Buchenanteil ansteigt. Auf Fichten-Hochleistungsstandorten kann die Beimischung von Buche den Bestandeszuwachs negativ beeinflussen. Auf mittleren bis guten Standorten ist der Mischungseffekt für die Fichte eher neutral und läuft auf einen reinen Ersatzeffekt hinaus.
Bei der Buche ist das Reaktionsmuster anders. Auch hier hängt der Mischungseffekt von der Standortsqualität ab; allerdings ist auf armen Standorten mit einer wesentlich geringeren Mischungsreaktion zu rechnen als auf fruchtbaren Standorten. Im Unterschied zur Fichte fällt der Mischungseffekt insgesamt größer, positiver und seltener negativ aus.
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