Helge Walentowski
Die Douglasie aus naturschutzfachlicher Sicht - LWF Wissen 59

In vielen forstlich geprägten Misch- und Nadelwaldbeständen ist ein angemessener Douglasienanbau umweltpolitisch sinnvoll und kann sich ökologisch positiv auswirken. Naturschutzfachlich begründete Einschränkungen ergeben sich aus den Naturschutzgesetzen (Waldbiotope auf Sonderstandorten sind in ihrem charakteristischen Zustand zu erhalten) und nach der Fauna- Flora-Habitat-Richtinie (maximal 20 Prozent Anteil von Gastbaumarten in Anhang-I-Waldlebensraumtypen).

Junge DouglasieZoombild vorhanden

Abbildung: Junge Douglasie im Schonwald „Höllenberg" bei Staufen (350 m ü. NN). Foto: A. Reif

Die Douglasie stellt weltweit in Regionen mit temperatem Klima eine der wirtschaftlich bedeutendsten Baumarten dar. Ihr hervorragendes Wachstum, ihr wertvolles Holz und ihre Bodenpfleglichkeit macht sie außerhalb ihrer nordamerikanischen Heimat zu einer begehrten Wirtschaftsbaumart, die künftig noch mehr an Bedeutung gewinnen wird (Burschel und Huss 2003; Kowarik 2003).

In ihrem Heimatgebiet erreicht die Douglasie Höhen bis zu 110 Metern und wird über 1.000 Jahre alt (siehe dazu auch Beitrag von Aas in diesem Band) Sie ist ein Nadelbaum der humid-ozeanischen Lorbeer-Koniferenwälder des pazifischen Nordamerikas (Tsugion heterophyllae; Rivas-Martínez et al. 1999).

Junge Douglasien produzieren nur wenige Samen in unregelmäßigen Abständen. Die Fruktifikation erreicht erst nach 200 bis 300 Jahren ihr Maximum. Nach amerikanischen Erfahrungen gehen die meisten der vom Wind verbreiteten Samen im Umkreis von 100 Metern nieder. „Nicht selten“ wird von größeren Beständen berichtet, die sich ein bis zwei Kilometer entfernt von Samenbäumen etablierten. Allgemein fördern Bodenstörungen das Auflaufen der Keimlinge (Mineralbodenkeimer). Douglasien keimen auch im Schatten, selbst unter dem eigenen Schirm oder dem anderer Arten.

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Autor

  • Dr. Helge Walentowski