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Olaf Schmid
Wenn die Hasen Hochzeit halten - LWF-aktuell 105
Feldhasen erfreuen sich einer großen Popularität, sind bei Klein und Groß bekannt und haben in der Öffentlichkeit ein positives Image. Dennoch nimmt ihr Bestand bereits seit den 1960er Jahren in vielen Teilen Europas stark ab. Spaziergänger, Naturfreunde, Jäger und Landwirte beobachten diesen Rückgang mit Sorge. Nun hat die Schutzgemeinschaft Deutsches Wild für das Jahr 2015 den Feldhasen zum Wildtier des Jahres ausgerufen. Besonders gute Möglichkeiten, Feldhasen zu beobachten, ergeben sich im April. Wegen ihres intensiven Paarungsverhaltens sind für aufmerksame Naturbeobachter Feldhasen zu dieser Zeit in unserer Feldflur schnell zu erblicken – sollten sie denn dort noch vorkommen.
Zoombild vorhanden
Abbildung: Bei der »Hasenhochzeit« buhlen mehrere Männchen um die Gunst eines Weibchens
Um das Hochzeitritual der Feldhasen zu beobachten sind am besten die frühen Morgenstunden sonniger Frühlingstage im März oder April geeignet. Hat ein männlicher Feldhase, der »Rammler«, eine Häsin entdeckt, verfolgt er sie in einer wilden Jagd. Hat die Häsin von der Verfolgungsjagd genug, richtet sie sich auf und verabreicht ihrem aufdringlichen Verehrer einige deftige Ohrfeigen, die er wiederum erwidert (Volk, H. 1983). Häufig verfolgen auch mehrere Rammler eine Häsin. Ganz allmählich verringert sich der Abstand zwischen dem Verehrer und der auserkorenen Häsin. Letztendlich bestimmt nur die Häsin Zeitpunkt und Dauer des Paarungsaktes. Oft wiederholt sich nach der Paarung das Liebesspiel mehrfach. Daher galt der Feldhase schon in der Antike als Sinnbild für Fruchtbarkeit.
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