Dirk Schmechel
Herausforderung »Bildung« - LWF-aktuell 100
2001 diagnostizierte die erste PISA-Studie der OECD dem deutschen Bildungssystem ein niederschmetterndes Ergebnis: Unter 32 Ländern landeten Deutschlands Schüler abgeschlagen auf den Plätzen 20 (für die Bereiche »Mathematik« und »Naturwissenschaften«) bzw. 21 (für den Bereich »Lesen«). An der Spitze lagen Nationen wie Neuseeland, Südkorea, Kanada, Japan und Finnland.
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Abbildung 3: Kinder lernen auf einer waldpädagogischen
Veranstaltung eine Holzerntemaschine kennen. Foto: A. Huber
In der Folge wurde neben den Defiziten in der schulischen Bildung auch massiver Handlungsbedarf in der frühkindlichen Bildung und in der Hochschullandschaft ausgemacht. Die deutschen Universitäten mussten erkennen, dass man den Anschluss an die Weltspitze verloren hatte. Und so machte die Bildungspolitik in Deutschland und seinen Bundesländern mobil. Bildungsoffensiven wurden konzipiert und umgesetzt – und das Thema »Bildung« wurde zu einer der wichtigsten gesellschaftlichen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts.
Die Ergebnisse der jüngsten PISA-Studie 2013 zeigen erste Erfolge. Auch wenn es kaum möglich ist, kausale Wirkungszusammenhänge auszumachen, scheinen Initiativen für mehr Ganztagsschulen, frühere Einschulung, mehr Unterrichtszeiten, die Intensivierung der Lern- und Leistungsbereitschaft oder die Verbesserung der Fertigkeiten in der deutschen Sprache in der Kombination gegriffen zu haben. PISA - 2013 belegt, dass deutsche Schüler sich vor allem in den Bereichen »Mathematik« und »Naturwissenschaften« erheblich verbessert haben und weit über dem OECD-Durchschnitt liegen. Im »Lesen« ist die Verbesserung nicht ganz so deutlich, aber auch hier liegt man noch knapp über dem Durchschnitt. Trotzdem – so resümieren Bildungswissenschaftler – bleibt viel zu tun.
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