Eine Gruppe von Kindern steht in einem Laubwald.

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Redaktion LWF
Forstzentrum auf vTI-Fachtagung

»Aktiver Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel - Beiträge der Agrar- und Forstwirtschaft«. So lautete das Thema einer Fachtagung am Johann Heinrich von Thünen-Institut in Braunschweig.

Mitveranstalter war das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz im Auftrag der Agrarministerkonferenz. Die Zielgruppen waren Interessenten aus Politik, Verwaltung, Verbänden, Wissenschaft und Öffentlichkeit.

Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel gehören zu den wichtigsten umwelt-, gesellschafts- und wirtschaftspolitischen Herausforderungen der heutigen Zeit. Welche Maßnahmen kann die Land- und Forstwirtschaft zur Anpassung ergreifen und wie kann sie ggf. zur Reduktion beitragenß, lautete die Kernfrage der Veranstaltung. Das ZWFH Weihenstephan war mit Vorträgen und Poster-Ausstellungen vertreten.

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Vorträge: »Flexibilität als Schlüssel für den langfristigen Erfolg in der Forstwirtschaft« war das Thema von Professor Dr. Knoke von der TU München.
Auswirkungen des Klimawandels auf die Forstwirtschaft sind nur schwer zu fassen. Deshalb wurde zwar bereits häufiger über ökologische Fragen des Klimawandels diskutiert, aber noch relativ wenig über ökonomische Konsequenzen des Klimawandels für die Forstwirtschaft geforscht. Aus ersten Simulationsrechnungen des Fachgebietes für Wald­inventur und nachhaltige Nutzung ließen sich nur relativ geringe Ertragswertminderungen ableiten. Mit den vorhandenen Analysen werden nur 30 Jahre als Planungshorizont abgedeckt. Langfristige Konsequenzen eines verstärkten Holzeinschlages scheinen in dieser Betrachtung kaum auf. Die Problematik der Diskontierung der Finanzflüsse relativiert die Bedeutung langfristiger Berechnungen. Die Berücksichtigung der Nachhaltigkeitsaspekte bedarf noch intensiverer Forschung. Die Baumartenwahl und die Flexibilität beim Holzeinschlag bestimmt die Risikoanfälligkeit und Produktivität der zukünftigen Forstbetriebe.

Über das »Klimaprogramm Bayern 2020« referierte Wolfgang Sailer vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Im November 2007 wurde das Klimaprogramm Bayern 2020 beschlossen. Die Ziele im Sektor Land- und Forstwirtschaft sind die Erhöhung des Anteils der Biomasse am Primärenergieverbrauch auf acht Prozent sowie bestmögliche Anpassung aller klimasensitiven und verwundbaren Bereiche an die Folgen des Klimawandels. Die Fortführung der Cluster-Initiative Forst und Holz, der Aufbau eines zukunftsfähigen Waldes und der Schutz der biologischen Vielfalt sind beabsichtigt. Als konkrete Maßnahmen sind das Waldumbauprogramm sowie Schutzmaßnahmen im Bergwald geplant. Im Waldumbauprogramm ist vorgesehen, von den insgesamt 260.000 Hektar akut gefährdeten Fichtenbeständen im Privat- und Körperschaftswald circa 100.000 Hektar bis zum Jahr 2020 in klimatolerante Mischwälder umzubauen. Die Schutzmaßnahmen im Bergwald sehen vor, mit Hilfe intensiver Schutzwaldpflege und -sanierung in Verbindung mit einer effektiven Schalenwildregulierung den Bergwald und seine Schutzfunktionen nachhaltig für die erheblichen Klimaveränderungen im Alpenraum zu stabilisieren. Ein flächendeckendes Informationssystem wird gezielte Reaktionen in regionalen Risikogebieten ermöglichen. Klimaangepasste Baumartenempfehlungen werden entwickelt, Bewirtschaftungs- und Pflegekonzepte angepasst sowie Vorsorge- und Bekämpfungsstrategien weiterentwickelt.

Posterausstellung: Im Rahmen der angeschlossenen Posterausstellung wurden auf der vTI-Tagung folgende Themen präsentiert:

  • Planungshilfen für den klimagerechten Waldumbau in Bayern (Wolfgang Falk, Christian Kölling)
  • Kohlenstoffvorräte und -flüsse in bayerischen Waldböden (Wolfgang Falk et al.)
  • Bereitstellung von Waldhackgut für Biomasseheiz(kraft)werke (Alexander Eberhardinger et al.)
  • Mit dem Dreifach-Filter zur passenden Gastbaumart (Martin Bachmann et al.)
  • Synergie durch Vernetzung und Kooperation (Gerhard Enders)
  • Beispiele transregionaler interdisziplinärer Klimaforschung (Gerhard Enders)
  • Weihenstephaner Erklärung zu Wald und Forstwirtschaft im Klimawandel (Gerhard Enders)