Zentrum Wald-Forst-Holz - LWF aktuell 135
Das Zentrum Wald-Forst-Holz Weihenstephan - bestehend aus der Studienfakultät für Forstwissenschaft und Ressourcenmanagement der Technischen Universität München, der Fakultät Wald und Forstwirtschaft der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und der Bayrischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft - vereint Forschung, Lehre und Beratung an einem Standort und bildet den Knotenpunkt forstlicher Kompetenz in Bayern.
Die neuesten Nachrichten und Informationen aus dem ZWFH finden Sie auf dieser Seite. Die Nachrichten aus dem Zentrum erscheinen auch stets in der jeweiligen Ausgabe der LWF aktuell.
SDW Hochschulgruppe
Seit 20. April gibt es in Freising einen Ableger der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald: die SDW-Weihenstephan. Die Ortsgruppe steht nicht nur für Studierende offen, sondern auch für alle, denen der Wald am Herzen liegt. Es sind Exkursionen, Führungen zum Waldnaturschutz, Diskussionsrunden, Baumpflanzungen sowie weitere praktische Waldschutzaktionen geplant. Sollte Ihr Interesse geweckt worden sein, wenden Sie sich gerne mit einer kurzen E-Mail an weihenstephan@sdwbayern.de – so werden Sie über zukünftige Termine und Aktionen informiert.
Luis Bauer, HSWT
Die TUM in Rankings
Die Technische Universität München (TUM) gehört in fünf Fächern zu den besten 25 Universitäten weltweit, in sechs weiteren Bereichen zu den besten 50 Hochschulen. Zu diesem Ergebnis kommt die neue Ausgabe der »QS World University Rankings by Subject«. In der übergeordneten Fächergruppe Ingenieurwissenschaften erreicht die TUM Rang 19, in den Naturwissenschaften Rang 28. Damit ist sie in beiden Feldern die Nummer 1 in Deutschland. In Agrar- und Forstwissenschaften belegt die TUM weltweit Platz 27, in Deutschland Platz 2 nach der Universität Hohenheim. In das Ranking gehen Umfragen aus Wissenschaft und Unternehmen ebenso ein wie die Häufigkeit zitierter Publikationen und das internationale Forschungsnetzwerk der Hochschulen.
Im »THE Impact Ranking« hat die TUM den weltweit ersten Platz in der Kategorie »Industrie, Innovation und Infrastruktur« verteidigt. Das renommierte britische Magazin »Times Higher Education« untersucht für das Ranking die Wirkungskraft von Hochschulen in verschiedenen Kategorien, die an die Globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen angelehnt sind.
red
Statusseminar für Forstliche Forschung
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Seltene heimische Baumarten wie der Feldahorn könnten im Zukunftswald eine größere Rolle spielen (© M. Šeho, AWG)
Am 30. März 2022 fand das 26. Statusseminar des Kuratoriums für Forstliche Forschung am Zentrum Wald-Forst-Holz Weihenstephan statt. In zehn Vorträgen stellten die Referentinnen und Referenten die wichtigsten Ergebnisse ihrer aktuellen waldbezogenen Forschungsprojekte vor. Ziel der Veranstaltung ist es, der Forstpraxis und der Wissenschaft neue Erkenntnisse vorzustellen und miteinander in Austausch zu kommen. Über 300 Teilnehmende schalteten sich der Online-Tagung zu.
»Seit den Trockensommern 2018 bis 2020 zeigt sich im Wald eine bislang unbekannte und besorgniserregende Dynamik. Die Bedeutung der Forschung für die forstliche Praxis ist also enorm, zumal die Auswirkungen im Umgang mit dem Wald oft erst nach Jahrzehnten sichtbar werden«, betonte Hubertus Wörner, Leiter der Bayerischen Forstverwaltung in seinem Grußwort. Zu den diesjährigen Themen der drei Vortragsblöcke gehörten »Standortfaktoren im Wandel«, »Trockensensitivität alternativer Baumarten«, »Herkunftsempfehlungen für heimische Exoten« sowie Themen aus den Bereichen Klimaschutz, Waldschutz und Fernerkundung, Wald und Gesellschaft sowie »Harvestereinsatz in laubholzdominierten Beständen«. Rege Chat-Beiträge und Live-Wortmeldungen in der Diskussion verdeutlichten die Praxisrelevanz der Projekte.
Kurzfassungen der Vorträge und Weblinks zu den Projektseiten können auf www.forstzentrum.de abgerufen werden.
Christoph Josten, ZWFH
Tagung der AG Gastbaumarten
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Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tagung "AG Gastbaumarten" (© J. Hamberger)
Vom 20. bis 21. April 2022 fand die Tagung der Arbeitsgemeinschaft Gastbaumarten der Sektion Waldbau im Deutschen Verband Forstlicher Forschungsanstalten (DVFFA) am Zentrum Wald-Forst-Holz Weihenstephan statt. Für Prof. Dr. Manfred Schölch, den Gründer und langjährigen früheren Leiter der AG Gastbaumarten, war die Tagung zugleich ein Abschied. »Die AG Gastbaumarten in der Sektion Waldbau im DVFFA hat sich seit 2007 sehr gut entwickelt. Jedem, der sich mit Wald beschäftigt, ist inzwischen klar, dass wir uns intensiv mit Baumarten beschäftigen müssen, gerade auch mit nicht heimischen. Fundierte Informationen über Chancen und Risiken sind unverzichtbar«, so Schölch. Als neuer Leiter der AG Gastbaumarten wurde einstimmig Prof. Dr. Torsten Vor (HAWK Göttingen) gewählt, der die Aufgabe vom bisherigen Leiter Dr. Bertram Leder übernimmt.
Am ersten Tag stand eine Exkursion in den Weltwald Freising auf dem Programm. Am zweiten Tag stellten die Referenten aktuelle Forschungsergebnisse vor. Beim gegenseitigen Austausch wurde deutlich, dass den Herkünften eine ähnlich hohe Bedeutung zukommt wie den Arten selber. Es gibt zahlreiche europäische Baumarten mit guter Prognose in Hinblick auf künftige Klimaverhältnisse. Erfahrungen aus Analoggebieten können dazu beitragen, das Potential von Baumarten im Klimawandel einzuschätzen. Die Teilnehmer waren sich einig, dass ein zukünftiges Risikomanagement im Wald noch mehr Vielfalt in Bezug auf Baumarten, Mischungen, Strukturen, Produktionszeiten etc. erfordere als bisher. Schulungen und die Beratung im Privatwald seien dafür besonders wichtig.
red
Herkunft und Zukunft der Buche
Der Arbeitskreis Forstgeschichte am Zentrum Wald-Forst-Holz Weihenstephan besteht seit 30 Jahren und hat sich auf seiner 60. Sitzung mit der Buche beschäftigt. Die Veranstaltung fand pandemiebedingt als Online-Konferenz mit 57 Teilnehmenden statt. Die Buche wurde 2022 als erster Baum zum zweiten Mal nach 1990 zum Baum des Jahres gewählt. Sie gilt als die »Mutter des Waldes«, weil sie für den Wasserhaushalt und den Humus im Wald sehr förderlich wirkt und ohne den Menschen die dominierende Baumart in Mitteleuropa wäre.
In unserer Sprache und Kultur ist die Buche fest verankert: über 1.500 Ortsnamen gehen auf die Buche zurück. Die Germanen ritzten Runen in Buchenstäbchen, die als Orakel dienten. Unsere »Buchstaben« weisen auf diesen Zusammenhang hin. Aus dem Holz der Buchen wurden später dünne Schreibtäfelchen hergestellt, die zusammengeheftet Vorläufer der heutigen Bücher wurden. Nach dieser kulturellen Einführung lag der Schwerpunkt der Tagung allerdings auf der naturwissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Buche. Der renommierte Geobotaniker Prof. Hans-Jörg Küster von der Universität Hannover berichtete über die nacheiszeitliche Ausbreitung der Buche. Dr. Tobias Mette, Biologe und Modellierer an der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft, stellte die Zukunft der Buche für verschiedene Klimaszenarien vor.
Joachim Hamberger
Präsident Veulliet wiedergewählt
Nach rund viereinhalb Jahren im Amt hat der Hochschulrat Dr. Eric Veulliet mit großer Mehrheit erneut zum Präsidenten der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf gewählt. Seine zweite Amtszeit beginnt am 1. Oktober 2022 und endet mit Ablauf des 30. September 2027. »Ich freue mich sehr, dass mir der Hochschulrat erneut das Vertrauen geschenkt hat, die HSWT noch weitere fünf Jahre gestalten zu können«, sagte der 58-Jährige anlässlich seiner Wiederwahl. Veulliet möchte auch in Zukunft einen Fokus auf Nachhaltigkeit und Klimawandel legen – »und zwar auf allen Ebenen: in der Lehre, der Forschung und im Wissenstransfer – das ist noch nie so wichtig gewesen wie jetzt«. Laut der Vorsitzenden des Hochschulrats Cornelia Horsch beginne nun die Detailarbeit. Nachdem die großen Weichen gestellt seien, sei es nun eine der primären Aufgaben, die Hochschulfamilie auf dem eingeschlagenen Weg mitzunehmen.
red
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