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Meldungen - LWF-aktuell 129
Die Rubrik Meldungen enthält für Sie in aller Kürze wichtige Informationen zu Themen der Forstwirtschaft, des Naturschutzes, der Jagd und anderer relevanter Umweltbereiche in Bayern und Deutschland.
UN ehrt »Klosterforst«
Abb. 1: Beteiligte Akteure (Foto: BaySF)
Durch die weitreichende und vielfältige Nutzungsgeschichte entwickelte sich nahe der unterfränkischen Stadt Kitzingen über die Zeit ein »Naturschutzjuwel« mit einem eng verbundenen Netz von Wald- und Ofenlandbereichen. Eine Besonderheit ist das entstandene Wechselspiel von Feucht- und Trockenflächen. Der Forstbetrieb Arnstein der Bayerischen Staatsforsten hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese wertvolle Fläche zu schützen und zu erhalten.
Der Klosterforst ist mit seinen Flächen Teil eines FFH-Gebiets sowie eines Vogelschutzgebiets und so als Natura 2000-Gebiet besonders geschützt. Neben seltenen Insektenarten wie der Blauflügeligen Ödlandschrecke finden sich auf den Flächen viele weitere wertvolle Arten wie Bechsteinfledermaus, Spanische Flagge, Heidelerche und Halsbandschnäpper. Als bedeutsame Lebensraumtypen kommen neben mitteleuropäischen Eichen-Hainbuchenwäldern, Dünen mit Besenheide und Ginster sowie Stillgewässer vor.
Der Klosterforst ist in seiner Ausprägung gerade für die waldärmere Fränkische Platte von großer Bedeutung für die biologische Vielfalt. Durch seine naturräumliche Ausprägung mit seiner speziellen Nutzungsgeschichte leistet dieses Mosaik aus Wald- und Offenlandflächen einen wertvollen Beitrag zur Biodiversität der Region.
Bayern baut den klimastabilen Wald
Die Bedingungen für die Wälder ändern sich teils so dramatisch, dass mancherorts schon heute neue, unbekannte Wege bei der Begründung einer neuen Waldgeneration gegangen werden müssen. Vier Projekte beschäftigen sich mit dem Anbaurisiko klimastabiler Baumarten und neuen Herkünften. Dabei werden unter anderem das einzigartige Bayerische Standortinformationssystem weiterentwickelt und die Eignung mediterraner Eichenarten in Süddeutschland bewertet. Weitere Vorhaben befassen sich unter anderem mit den Auswirkungen des Klimawandels auf Insekten und Bodenlebewesen im Wald.
Die Projekte wurden in einem transparenten, zweistufigen Verfahren unter Beteiligung des Kuratoriums für forstliche Forschung ausgewählt.
red
ANALOG – Waldzukunft zum Anfassen
Abb. 2: Kiefern-Edelkastanien-Bestand in Südfrankreich (Foto: S. Brandl)
Seit Kurzem stellt www.waldwissen.net Klima-Analogien zahlreicher Standorte in Deutschland bereit. Das Prinzip der Analogien wird ausführlich am Beispiel der mittelfränkischen Stadt Roth erklärt. Für häufig gestellte Fragen aus der Praxis und weiterführende Informationen werden Links zu den entsprechenden Dokumenten und Internetseiten angeboten.
ANALOG ist ein Informations- und Kommunikationsprojekt. Neben der LWF sind das AELF Roth sowie drei mittelfränkische Forstbetriebsgemeinschaften eingebunden. Das Projekt wird gefördert durch den Waldklimafonds der Bundesministerien »für Ernährung und Landwirtschaft« und »für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit« aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
Tobias Mette und Susanne Brandl (LWF)
www.waldwissen.net/de/waldwirtschaft/waldbau/forstliche-planung/analog-waldzukunft-zum-anfassen
Holzindustrie steigert 2020 Umsatz
Abb. 3: Symbolfoto der deutschen Holzindustrie (Foto: HDH)
Die Möbelindustrie erwirtschaftete als das größte Segment der Holzindustrie mit einem Umsatz von 17,2 Mrd. € pandemiebedingt ein deutliches Minus von 3,7 Prozent. Im Gegensatz dazu steigerte der »Baunahe Bereich«, der neben dem Holzfertigbau auch die Herstellung von Fenstern, Türen, Treppen und anderen holzbasierten Bauelementen umfasst, seinen Absatz um 10,2 Prozent auf 6,8 Mrd. €. Auch die übrigen Segmente der Holzindustrie verzeichneten eine positive Umsatzentwicklung.
Die deutsche Holzindustrie beschäftigte im Jahr 2020 insgesamt 156.282 Männer und Frauen in 931 Betrieben mit 50 und mehr Mitarbeitern
Quelle: Hauptverband der Deutschen Holzindustrie (HDH)
Brauner Bär ist »Jahres«-Schmetterling
Abb. 4: Der Braune Bär (Foto: T. Laußmann)
Die Braunen Bären fliegen im Hochsommer, haben zurückgebildete Saugrüssel und nehmen keine Nahrung auf. Sie leben daher nur für kurze Zeit. Angelockt von nächtlichen Lichtquellen flattern dann orientierungslos bis zur Erschöpfung um sie herum. Neben den direkten Verlusten geht den Insekten so wertvolle Energie und Zeit für Partnersuche und Fortpflanzung verloren, und Fressfeinde wie Fledermäuse haben ein leichtes Spiel.
Ökologische Vielfalt ist eine Hauptanforderung des Braunen Bären an seinen Lebensraum, er bevorzugt dabei strukturreiche, feuchte und kühle Habitate: im Wald etwa Wege und Schneisen, Waldsäume, Lichtungen und feuchte Waldwiesen. Doch auch gebüschreiches Offenland wird bewohnt.
Quelle: BUND NRW
www.bund-nrw-naturschutzstiftung.de/schmetterling-des-jahres/
Bornavirus in Deutschland
Abb. 5: Die Feldspitzmaus stellt wahrscheinlich das Hauptreservoir des »klassischen« Bornavirus dar. (Foto: Henning Vierhaus)
Das Virus lässt sich auch in Haussäugetieren nachweisen, aber es gibt keine Hinweise, dass diese das Virus auf den Menschen übertragen. Die Übertragung erfolgt stattdessen über das Spitzmausreservoir. Zur besseren Erfassung dieser Erkrankungen wurde eine Meldepflicht für Bornavirus-Infektionen eingeführt. Untersuchungen durch das Zoonotische Bornavirus-Konsortium (ZooBoCo) konzentrieren sich auf die Aufklärung der Übertragung des Erregers und die Identifikation weiterer Reservoirspezies.
red
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