Reinhard Mosandl und Hany El Kateb
Von der Wüste zum Wald - LWF-aktuell 90
Im Wüstenstaat Ägypten spielt Wasser eine große Rolle – auf Grund des Klimas konzentriert sich die Bevölkerung vor allem am Nil. Die hohe Besiedelungsdichte des Flussdeltas ist jedoch problematisch: Die Menschen verbauen fruchtbare Flächen, sie produzieren viel Abwasser.
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Abbildung: Neunjähriger Eukalyptus-Bestand in Sadat City (90 km nordwestlich von Kairo). Foto: J. Hörl
Um die Situation zu entspannen, begann die ägyptische Regierung Mitte der 1990er Jahre, Bäume in der Wüste anzupflanzen und mit vorgereinigtem Abwasser zu bewässern. Forstwissenschaftler der Technischen Universität München helfen nun, diese Wälder in ökologischer und ökonomischer Hinsicht zu optimieren und eine nachhaltige Forstwirtschaft in der Wüste Ägyptens zu etablieren.
Ägypten hat etwa 89 Millionen Einwohner. Der größte Teil von ihnen lebt im Niltal und im Nildelta auf gerade einmal vier Prozent der Landesfläche, denn die restlichen 96 Prozent Ägyptens bestehen aus Wüste. Die Besiedelung am »Grünstreifen« des Nils ist schon jetzt extrem dicht, ein weiterer Anstieg ist prognostiziert.
Die vielen Menschen produzieren riesige Abwassermengen, deren Entsorgung problematisch ist. Mitte der 1990er Jahre startete die ägyptische Regierung daher ein Pilotprojekt, das das Abwasserproblem lösen sollte:
In verschiedenen Wüstengebieten außerhalb der großen ägyptischen Städte wurden unterschiedliche Baumarten angepflanzt und mit vorgereinigtem Abwasser bewässert. Im Rahmen dieses Pilotprojekts wurden insgesamt über 4.000 Hektar auf 24 Standorten aufgeforstet, das ist etwa das Zehnfache des Englischen Gartens in München.
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