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Regnet es, steigen oft Dunstschwaden über dem Wald auf. Woher kommt das? Und regnet es im Wald weniger als im Freiland nebenan? Wenn ja, wie kommen dann die Waldpflanzen mit weniger Regen aus?
All diese Fragen kann uns Lothar Zimmermann beantworten. Er ist stellvertretender Leiter der Abteilung Boden und Klima an der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) und kennt sich aus mit dem Regen im Wald.
Überrascht einen der Regen in der Natur, flüchtet man gerne in den Wald. Denn im Gegensatz zum Freiland hat man unter den Bäumen das Gefühl, dass es weniger regnet. Der Grund ist, dass mit dem Regen zunächst die Blätter bzw. Nadeln benetzt werden. Man nennt das Interzeption. Ein Teil des Regens verdunstet direkt wieder zurück in die Atmosphäre – das sind die Dunstschwaden, die wir über den Wäldern wabern sehen. Dieses Wasser kommt gar nicht erst am Waldboden an. Man spricht vom Interzeptionsverlust, der etwa zwanzig Prozent der Gesamtverdunstung ausmacht.
Warum raucht der Wald bei Regen? - Podcast zum Hören
Den Löwenanteil der Verdunstung bildet mit rund siebzig Prozent die Transpiration. Das ist das Wasser, das der Baum aufnimmt und über seine Spaltöffnungen wieder abgibt. Hinzu kommt noch die Verdunstung vom Waldboden – die Evaporation – mit etwa zehn Prozent. Die Waldbäume kommen aber auch ohne Regen zu Wasser: indem sie aus Wolken oder Nebel die Tröpfchen auskämmen. Vor allem im Gebirge ist dies häufig der Fall.
Auf diese Weise wird Wasser zusätzlich für den Waldboden generiert. Außerdem sind unter dem Kronendach Windeinwirkung und Sonneneinstrahlung deutlich geringer als im Freiland oder oberhalb der Bestandskronen, was vor allem den Waldpflanzen im Unterstand zu Gute kommt. Entscheidend für den Regen im Wald sind auch Intensität und Dauer des Regenereignisses. Bei Nieselregen erreichen beispielsweise bis zu sechzig Prozent des Niederschlags den Waldboden nicht, beim Gewitterregen wird dagegen nur ein geringer Teil zurückgehalten.