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Waldwissen zum Sehen und Hören
Was ist ein Arboretum?

Baumast mit Blättern

Es gibt in Deutschland etwa einhundert Arboreten. Eines davon ist der Forstliche Versuchsgarten in Grafrath. Aber was genau ist ein Arboretum eigentlich?

Das erklärt uns Sebastian Blaschke. Er ist ehemaliger Mitarbeiter der Abteilung Wissenstransfer, Öffentlichkeitsarbeit, Waldpädagogik der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) und war zuständig für den Forstlichen Versuchsgarten in Grafrath.

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Arboretum (Foto: LWF)

Arboreten sind im Grunde Gehölzsammlungen für Pflanzen, die nicht in Pflanzgefäßen wachsen können. Etwa einhundert Stück davon gibt es in Deutschland. Sie werden heute für die wissenschaftliche Lehre und Forschung sowie für die Erholung der Besucher oder die Umweltbildung genutzt. Der Forstliche Versuchsgarten in Grafrath wurde Ende des 19. Jahrhunderts von Dr. Heinrich Mayr ins Leben gerufen.

Samen, die er auf seinen Reisen nach Asien und Nordamerika gesammelt hat, fanden hier ein neues Zuhause. So entstand eine wahre botanische Schatztruhe mit mächtigen Mammutbäumen, Magnolien, Japanischen Flügelnüssen, Asiatischer Baumkraftwurz und vielen mehr. Über 200 fremdländische Baumarten – teilweise über hundert Jahre alt – können hier besichtigt werden.

Die Besonderheit des Forstlichen Versuchsgartens Grafrath ist, dass die Bäume hier nicht einzeln gepflanzt wurden, wie beispielsweise in Schlossparks, sondern bestandsweise. So sollten Schlüsse für die forstwirtschaftliche Nutzung gezogen werden.

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Was ist ein Arboretum? - Waldwissen zum Sehen und Hören
Verschiedene ausgeschilderte Rundwege führen durch den Versuchsgarten. An den insgesamt 27 verschiedenen Stationen erwartet den Besucher eine erlebnisreiche biologische Vielfalt angereichert mit vielen Hintergrundinformationen. Aber nicht nur die alten Bäume sind interessant, gerade am Boden tut sich sehr viel: die fremdländischen Baumarten verjüngen sich, es entsteht ein neuer Wald.

Dazwischen sind immer auch heimische Baumarten zu finden – auch seltene heimische Baumarten, wie zum Beispiel die Eibe. Es gibt noch einige weitere Gärten dieser Art im Freistaat Bayern, unter anderem in Altdorf, Diedorf, Obergaiching, Freising oder Schloss Amerang. Eine Auflistung der Gärten finden Sie unter www.arboreten.de. Dort können sie viele fremdländische Baumarten bestaunen.
Exotische Pflanzen sind aber nicht erst im Kolonialismus zu uns gekommen. Die Walnuss haben wahrscheinlich schon die Römer nach Mitteleuropa gebracht, die Rosskastanie wurde Ende des 16. Jahrhunderts erstmals in Wien angepflanzt. Unsere heutige Pflanzenvielfalt haben wir dem Eifer und der Leidenschaft zahlreicher Botaniker und Pflanzenfreunde zu verdanken. Und die ganz besonderen Arten kann man in Arboreten bestaunen – beispielsweise im Forstlichen Versuchsgarten Grafrath.

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