Nicole Burgdorf, Markus Blaschke, Ralf Petercord, Frank Fleischmann und Wolfgang Oßwald
Verticillium-Welke bei Bergahorn - LWF-aktuell 102
In den vergangenen Jahren wurden in vielen Ahornbeständen Bayerns verstärkt Triebwelken und Stammnekrosen beobachtet, für die der bodenbürtige Pilz Verticillium dahliae verantwortlich ist. Im Rahmen eines Kooperationsprojektes untersuchten Wissenschaftler der TU München und der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft, ob und in welchem Ausmaß dieser Pilz in den Böden von betroffenen Bergahornbeständen und in Vergleichsflächen ohne anfällige Baumarten etabliert ist. Ein verstärktes Auftreten der Stammschäden nach dem Sommer 2003 lässt zudem einen starken Einfluss von Trockenstress auf den Infektionsverlauf durch Verticillium vermuten, was in einem Halbfreilandversuch unter kontrollierten Bedingungen untersucht wird.
Zoombild vorhanden
Abbildung: Überwallende Stammnekrose an einem Bergahorn, Foto: N. Burgdorf
Der bodenbürtige Pilz Verticillium dahliae (Klebahn 1913) befällt einige Hundert Pflanzenarten (Pegg und Brady 2002), darunter krautige Pflanzen und über 70 Gehölze. Unter den einheimischen Baumarten gelten insbesondere die Ahornarten als hochanfällig. Neben dieser Gattung sind außerdem Linde, Ulme und Esche anfällig. Einkeimblättrige Pflanzen und Koniferen werden nicht befallen.
Der Schaderreger verursacht in vielen Pflanzenarten, wie zum Beispiel Olive, Baumwolle, Hopfen und Erdbeere, große wirtschaftliche Schäden, die vielfach auf verseuchte Standorte zurückzuführen sind. Diese Schäden nehmen seit Mitte der 1990er Jahre kontinuierlich zu (Goud und Termorshuizen 2003; Neubauer et al. 2007).
Typische Symptome dieser Erkrankung bei Gehölzen sind die Welke von Blättern und Trieben. In der Folge können die Bäume absterben (Butin 2011), was allerdings eher bei jungen Gehölzen zu beobachten ist. Häufig erholen sich befallene Bäume in den folgenden Jahren wieder (Hiemstra 1998). Schneidewind (2005) zeigte, dass Verticillium dahliae an Ahorn Stammrisse verursacht, aus denen im weiteren Verlauf ausgeprägte Stammnekrosen entstehen. Im Querschnitt des geschädigten Splintholzes zeigen sich charakteristische bräunliche bis olivgrüne Verfärbungen.
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