Thomas Immler und Gerhard Wezel
Schäden in jungen Douglasienkulturen - LWF-aktuell 66
Nachdem im vergangenen Herbst und Frühjahr dieses Jahres vermehrt Douglasien in Bayern angebaut wurden, häuften sich im Mai Meldungen über Ausfälle in den neuen Douglasien-Kulturen. In einigen Kulturen sind über 50 Prozent der neu gepflanzten Bäumchen ausgefallen. An den abgestorbenen jungen Douglasien konnten bis jetzt allerdings keine biotischen Schädlinge nachgewiesen werden.
Die Douglasie ist beim Anbau bzw. in der Kulturphase eine sehr empfindliche Baumart. Besonders empfindlich reagieren Douglasien im Jahr der Pflanzung gegen Wasserverluste. Ein An- oder Austrocknen der Wurzeln ist unbedingt zu vermeiden. Daher muss die Zeit zwischen dem Ausheben in der Baumschule und dem Auspflanzen so kurz wie möglich gehalten werden. Selbst kleine Nachlässigkeiten bei der Logistik, der Pflanzenbehandlung oder bei der Pflanzung, die die Frischekette beeinträchtigen oder unterbrechen, können die Kulturausfälle merklich erhöhen.
Die jungen Douglasien benötigen nach der Pflanzung etwa zwei Wochen, um »Fuß zu fassen« und mit ihren Reservestoffen ausreichend Feinwurzeln zu bilden. Erst dann kann sich die Pflanze selbst gut mit Wasser versorgen. Douglasien reagieren daher in der Anwuchsphase insbesondere gegenüber Trockenheit sehr empfindlich. Gerade in dieser Phase muss die Bodenfeuchte ausreichen. Mit der Verwendung frischer und kräftiger Pflanzen sowie großer Sorgfalt lässt sich das Anbaurisiko von vornherein deutlich minimieren, aber eben nicht gänzlich ausschließen. Alte Erfahrungen, dass die Ausfälle von Douglasien dort am geringsten sind, wo Seitenschutz oder Schirm die Wasserabgabe von Boden und Pflanze mindern und Windschutz gegen Austrocknen bieten, bestätigen sich immer wieder.
weiterlesen ... Schäden in jungen Douglasienkulturen 207 KB
Autoren
- Thomas Immler
- Gerhard Wezel