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Monitoring Kiefernschädlinge

Karte der Überwachungsgebiete der Kiefernschädlinge im Freistaat Bayern.Zoombild vorhanden

Überwachungsgebiet Kiefernschädlinge

Kieferneulen gehören neben der Nonne zu den Hauptschädlingen an der Kiefer. Sie können sich binnen zweier Jahre so rasant vermehren, dass ganze Wälder kahlgefressen werden. Bei Kiefernspanner und Kiefernbuschhornblattwespe kommt es dagegen meist nur zu Zuwachsverlusten. Nur mehrmaliger Kahlfraß kann hier zum Absterben der Kiefern führen.
Der Verbreitungsschwerpunkt der Kiefernbuschhornblattwespe liegt in der Unteren Mainebene.
Kieferneule und Kiefernspanner haben ihre Hauptverbreitung in Bereichen mit 500-800mm Niederschlag, v. a. in den Kieferngebieten Mittelfrankens und der Oberpfalz. Besonders disponiert für Kalamitäten der Kiefernschadinsekten sind ausgedehnte Kiefernreinbestände mittlerer bis geringer Wuchskraft.

Das Verfahren bei Kieferninsekten - die Probepuppensuche

Die Bodensuche bezieht sich v. a. auf die Schädlinge Kieferneule (Panolis flammea), Kiefernspanner (Bupalus piniarius) und Kiefernbuschhornblattwespe (Diprion pini) sowie den Heidelbeerspanner (Boarmia bistortata).
Die LWF organisiert die Bodensuche. Die Förster vor Ort übernehmen Grabungen und schicken die gefundenen Puppen an die LWF, die dort bestimmt und auswertet werden.

Auswahl der Probebestände

Die Auswahl der Probebestände erfolgt nach bestimmten Kriterien. Besonders disponiert für Kalamitäten der Kiefernschadinsekten sind ausgedehnte Kiefernreinbestände mittlerer bis geringer Bonität (II,5-V) im Stangenholzalter (ca. 20 Jahre) bis etwa 100 Jahre. So erfolgen die Grabungen meist seit Jahren in denselben Beständen. Aufgrund von Unterbau mit Laubholz, Verbesserung des Bodens durch Stickstoffeinträge (Erhöhung der Bonität), größerer Auflichtung des Kronendaches oder ggf. aufgrund des Alters findet jedoch eine regelmäßige Anpassung an die Gegebenheiten vor Ort statt.

Zeitpunkt der Suche

Gesucht wird ab November, nach dem ersten deutlichen Frost. Der Kiefernspanner und die Kiefernbuschhornblattwespe verpuppen sich in der Bodenstreu erst ab Mitte Oktober. Bis Ende Februar muss die Suche abgeschlossen sein, da die Kieferneule bei günstiger Witterung bereits Anfang März zu schlüpfen beginnt.

Ablauf der Grabungen

Grabungsschema Kieferneule: ein ,indestens 25 mal 25 m großes Quadrat mit 6 Grabungspunkte an den südlichen Stammfüßen. 3 Punkte sind in der Mitte des Quadrats, 3 weitere Punkte am südlichen Rand bzw. außerhalb des Quadrats.

Grabungsschema Kiefernschädlinge

Die Proben sollen jeweils in den vorjährigen Prognoseflächen genommen werden, jedoch nicht an denselben Stämmen.
Der Mindestabstand vom Bestandesrand beträgt 25m. Die Suchfläche ist möglichst an eine Kiefer der Kraft´schen Klasse 3-5 (zwischen- bis unterständig) (x) zu legen.
Die Größe der Suchfläche beträgt insgesamt 3m². Es werden 6 Grabungen à 0,5m² an 6 verschiedenen Kiefern empfohlen. Dabei sollen 3 Grabungen direkt am Stammfuß, 3 weitere Grabungen in 1-1,5m Entfernung unter dem Kronenrandbereich durchgeführt werden.
Eine Grabung hat die Maße 1m x 0,5m.

Auswertung

Die Auswertung erfolgt wie bisher an der LWF. Hier werden die eingesandten Puppen, Larven und Kokons bestimmt, sowie für die einzelnen Schädlingsarten Gesundheitszustand, Schlüpfbereitschaft, Parasitierung usw. ermittelt.
Werden Warnschwellen überschritten, informiert die LWF betroffene AELF bzw. Zentrale und Forstbetriebe der BaySF. Es ist dann eine Nachsuche an den gleichen Plätzen erforderlich. Bestätigen sich die erhöhten Puppenbelagsdichten, werden weitere Prognoseschritte erforderlich.

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